Jetzt geht’s allmählich ans Eingemachte! In den ersten Wochen im neuen Job haben Sie zunächst die Beobachterrolle eingenommen und sicherlich viel gelernt. Im zweiten Monat drehte sich Ihr Joballtag vor allem ums Knüpfen neuer Kontakte und Netzwerke. Und jetzt in Monat drei können Sie endlich mit Ihrem Fachwissen glänzen. Doch auch dabei lauern noch einige Fettnäpfchen. Worauf Sie achten sollten, lesen Sie hier im dritten Teil unserer Serie “Die ersten 90 Tage im neuen Job”.

Entscheidung fällt oft nach den ersten 90 Tagen im neuen Job

Sollten Sie das Gefühl haben, gerade erst mit Ihrem Job angefangen zu haben – die Schonzeit neigt sich allmählich bereits dem Ende zu. Auch wenn die Probezeit in der Regel sechs Monate beträgt, wird in vielen Firmen schon nach drei Monaten Bilanz gezogen, ob der oder die “Neue” zum Unternehmen und seiner Kultur passt.

Ein guter Grund also, im dritten Monat noch einmal eine Schippe draufzulegen, Ihre Kompetenz zu zeigen und mit Fachwissen zu punkten.

Nach gelungenem Start bloß nicht nachlassen!

Im zweiten Monat nach dem Jobwechsel haben Sie im Idealfall viele neue Kontakte geknüpft. Die neuen Kollegen sind nett, die Aufgaben machbar – kurzum: Sie haben das Gefühl, gut im neuen Job angekommen zu sein.

Sehr gut! Auch wenn die Anfangsphase sicherlich anstrengend und fordernd war – ruhen Sie sich nicht darauf aus. Hören Sie weiterhin so aufmerksam zu wie in den ersten Wochen. Fragen, die im ersten Monat okay waren, sind es allmählich nicht mehr.

So sollten Sie sich immer noch aufmerksam jeden Namen und jede Position merken, die Ihnen neu unterkommt. Schließlich sind Sie jetzt schon eine ganze Weile im Unternehmen und sollten grob wissen, wer was macht. Wenn Sie jetzt noch nach Namen fragen müssen, kann das durchaus peinlich werden.

Und auch wenn der Anfangsstress ein wenig nachlässt und Sie sich schon richtig heimisch im neuen Büro fühlen: Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um überpünktlich zum Feierabend den Stift fallen zu lassen oder morgens später zu kommen.

Auch nicht, wenn Sie in den ersten beiden Monaten gelegentlich länger da waren. Dabei ging es schließlich um Ihre Einarbeitung, in der Sie noch nicht allzu viel zum Unternehmenserfolg beigetragen haben. 

Außerdem sollten Sie es, wenn möglich, in den ersten 90 Tagen im neuen Job vermeiden, Arzttermine oder Ähnliches innerhalb der Kernarbeitszeit zu vereinbaren. In dringenden Fällen ist das natürlich legitim, aber die jährliche Routineuntersuchung beim Zahnarzt kann auch noch einen Monat warten.

Mit Eigeninitiative und Fachwissen punkten

Nachdem Sie in den letzten zwei Monaten vor allem beobachtet und zugehört haben, ist es jetzt an der Zeit, selbst aktiv zu werden. Inzwischen haben Sie einen ganz guten Überblick über das Unternehmen und die Prozesse.

Das sollten Sie zeigen, indem Sie zum Beispiel Probleme angehen, um die sich bislang niemand kümmern konnte. So können Sie direkt Ihr Fachwissen demonstrieren.

Wichtig dabei: Agieren Sie zurückhaltend und taktvoll. Ansonsten führen Sie womöglich andere Kollegen vor.
 

Sollte nach dem Abarbeiten Ihrer Aufgaben Zeit übrig sein, bieten Sie anderen Ihre Hilfe an. Das zeugt von Motivation und Teamgeist. In manchen Fällen ist ein solcher Leerlauf übrigens kein Zufall, sondern vielmehr ein Test.

Wichtig: Werden Sie nicht überheblich! Bringen Sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Fachwissen dort ein, wo es gebraucht wird. Aber geben Sie nicht damit an, was Sie alles können.

Keine Frage: Eigeninitiative zeigen ist wichtig im dritten Monat im neuen Job. Wenn es Ihre Zeit zulässt, melden Sie sich gerne freiwillig für Sonderaufgaben. Aber haushalten Sie mit Ihren Kräften: Ihre täglichen Aufgaben dürfen nicht unter dem Zusatzprojekt leiden.

Wenn es zeitlich passt: wunderbar! Falls nicht: Warten Sie mit Zusatzaufgaben, bis Sie die ersten drei Monate im neuen Job überstanden haben.

Eigene Ideen einbringen – aber richtig

Als neuer Mitarbeiter bringen Sie einen frischen, unvoreingenommen Blick mit. Womöglich können Sie neue Impulse geben, an die Ihre Kollegen, die schon länger an Bord sind, gar nicht gedacht haben. Oder Sie haben ein ähnliches Problem bereits bei Ihrem ehemaligen Arbeitgeber erfolgreich gemeistert.

Im dritten Monat im neuen Job ist die Zeit endlich dafür reif, dass Sie Ihre Vorschläge einbringen können. Aber auch hier ist wieder Fingerspitzengefühl gefragt.

Achten Sie darauf, Ihre Kollegen mit Ihren Vorschlägen nicht zu überrennen oder zu düpieren. Und versuchen Sie auf keinen Fall, Ihre Ideen auf Teufel komm raus durchzuboxen – das wirkt nicht engagiert, sondern überheblich.

Auch wenn Ihr Lösungsvorschlag im alten Unternehmen funktioniert hat, muss er nicht zwingend der richtige Weg für den neuen Arbeitgeber sein. Nehmen Sie Einwände daher ernst.

 

Die ersten drei Monate sind erfolgreich geschafft und Sie stellen fest: es ist doch nicht Ihr Traumjob? Schade. Aber vielleicht wartet dieser ja in unserer Jobbörse schon auf Sie. Einfach mal reinschauen!

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