Sie haben vor, den Arbeitgeber zu wechseln? Zum dritten Mal in diesem Jahr? Und es ist erst April? Dann brauchen Sie dringend schlüssige Begründungen fürs Bewerbungsgespräch. Denn allzu viel Job-Hopping kann der Karriere im Zweifel mehr schaden als nutzen – es sei denn, Sie können im Interview den erneuten Jobwechsel gut begründen.

Wir haben einige Tipps zusammengestellt, wie das gelingen kann.

Motivation überzeugend darlegen

Ein Personaler sollte auf den ersten Blick erkennen können, dass Sie einen Plan verfolgen – und dass sein Unternehmen in diesen Plan passt. Das bedeutet: Häufige Jobwechsel können Sie im Vorstellungsgespräch gut begründen, wenn sie ein sinnvolles Gesamtbild ergeben. Arbeiten Sie daher die Stärken Ihres persönlichen Profils heraus, rücken Sie Ihre Fähigkeiten und unterschiedlichen Erfahrungen ins rechte Licht. Was ist der rote Faden Ihrer Biografie? Verweisen Sie auf Ihren breiten Erfahrungshorizont. Wichtig ist, dass Sie Ihre Motivation für den Jobwechsel nach kurzer Zeit überzeugend darlegen und deutlich machen, warum Sie die ausgeschriebene Stelle reizt.

Vermitteln Sie glaubhaft, dass Sie bei Ihrem neuen Arbeitgeber langfristig bleiben möchten. Lenken Sie den Blick darauf, was Sie beruflich künftig machen möchten. Statt die Jobwechsel der Vergangenheit zu vertiefen, sollte es darum gehen, wie sich Ihre berufliche Zukunft im neuen Job gestalten soll.

Jobwechsel begründen: Wie formulieren Sie?

Mit welchen Worten wollen Sie die Jobwechsel begründen, wenn Sie danach gefragt werden?? Die Formulierung sollten Sie sich schon im Vorfeld überlegen und dann im Gespräch parat haben.

  • Beruflicher Aufstieg ist ein starkes Argument für einen Jobwechsel.
  • Positiv verbucht wird von vielen Personalern die Aussage, dass Sie sich beruflich weiterentwickeln möchten.
  • Auch familiäre Gründe sind für viele nachvollziehbar - auch wenn Sie nicht verpflichtet sind, diese offen zu legen.
  • Trotz Floskel-Gefahr: Die Suche nach einer neuen Herausforderung ist eine legitime Begründung für den Jobwechsel nach kurzer Zeit. Sagen Sie aber genau, welche Herausforderung Sie sich wünschen.

Darauf sollten Sie im Vorstellungsgespräch verzichten:

  • Bloß nicht rechtfertigen! Das klingt schnell nach schlechtem Gewissen.
  • Schuldzuweisungen oder böse Worte über ehemalige Arbeitgeber sind tabu.
  • Bleiben Sie bei der Wahrheit und stehen Sie selbstbewusst zu Ihrer Biografie – auch wenn diese Lücken aufweisen sollte

Außerdem sollen Sie trotz häufiger Jobwechsel niemals den Lebenslauf fälschen, um die Wechsel zu verschleiern – das rächt sich oft langfristig.

Vor allem aber gilt: Begründen Sie die vielen Wechsel erst, wenn Sie danach gefragt werden.

Berufsanfängern werden Jobwechsel schneller verziehen

Wie sich häufige Jobwechsel auf Ihre Bewerbungschancen auswirken, hängt übrigens auch von Ihrer Berufserfahrung ab: Sind Sie fünf bis sieben Jahre berufstätig, werden Ihnen bisherige Jobwechsel noch als „Orientierungsphase“ verbucht. Sie müssen den neuen Arbeitgeber allerdings davon überzeugen, dass Sie inzwischen wissen, wo Sie hin möchten, und nicht nach einem Jahr weiterziehen.

Zwei Jahre bei einem Arbeitgeber sollten es schon sein

Je länger Sie berufstätig sind, umso schwieriger werden Sie häufige Jobwechsel überzeugend begründen können. Wer aus Job-Hopping eine Gewohnheit macht und nie länger beim selben Arbeitgeber bleibt, dem schlägt oft Misstrauen entgegen. Zwei Jahre Verweildauer in einem Unternehmen gelten als Minimum, um positive Auswirkungen des Engagements nachweisen zu können.

Zeitarbeit als Alternative zum Job-Hopping

Es gilt also: Überlegen Sie sich gut, ob und wann Sie den Arbeitgeber wechseln möchten. Zudem gibt es auch Alternativen zum Job-Hopping. Sind Sie beispielsweise noch unsicher, ob Sie sich in einem großen Konzern oder bei einem kleinen Mittelständler wohler fühlen, oder schwanken Sie zwischen verschiedenen Branchen, können Sie beides über Zeitarbeit ausprobieren.

Als Zeitarbeitnehmer können Sie unterschiedliche Einsatzbetriebe kennenlernen, vielfältige Erfahrungen sammeln und sind zugleich bei einem Personalvermittler wie etwa Robert Half fest angestellt. Stöbern Sie doch einmal in unserer Stellenbörse, dort finden Sie viele spannende Jobs im Finanz- und Rechnungswesen, IT- oder kaufmännischen Bereich.

Wann Sie wirklich wechseln sollten

Ihr Lebenslauf ist das eine, die Zufriedenheit mit Ihrer derzeitigen Stelle das andere: Manchmal entwickelt sich ein Job nicht so, wie wir uns das vorstellen. Dann dürfen Sie sich auch nicht quälen. Ihr Lebenslauf verträgt durchaus den einen oder anderen Jobwechsel nach kurzer Zeit. Bereiten Sie Ihre Wechselargumente für das Vorstellungsgespräch jedoch gut vor.

Haben Sie vor, den Job zu wechseln? Dann können sie hier Ihren Lebenslauf hochladen. Gerne unterstützen wir Sie bei der Jobsuche.

 

* Im vorliegenden Text wird durchgängig die männliche Form benutzt. Im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes sind diese Bezeichnungen als nicht geschlechtsspezifisch zu betrachten.

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