Karrierepläne sind gut und schön. Doch ohne konkrete Ziele sind sie nicht viel wert. Formulieren Sie besser genau, was Sie wann und wie erreichen wollen. Das schaffen Sie zum Beispiel mit der SMART-Methode. Was dahintersteckt und warum Sie davon profitieren, erfahren Sie hier.

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SMART-Methode: Ein Ziel, fünf Kriterien

“Nur wer sein Ziel kennt, findet seinen Weg”, sagte einst der antike Philosoph Epiktet. Diese Erkenntnis spielt auch für die berufliche Laufbahn eine elementare Rolle. Streben Sie zum Beispiel eine gehobene Position im Management an, so ist das durchaus ein Ziel. Aber ehrlich gesagt: Über eine Absichtserklärung geht das kaum hinaus.

Für eine Karriereplanung brauchen Sie mehr. Vor allem mehr konkrete und erreichbare Ziele. Die dürfen allerdings kein Selbstzweck sein. Vielmehr muss eine Strategie dahinterstehen. Wie die im Einzelnen aussieht, hängt von Ihren individuellen Absichten, Fähigkeiten sowie Ihrem professionellen Umfeld ab. Weil sich diese Faktoren im Laufe der Zeit ändern, müssen Sie flexibel auf derlei Entwicklungen reagieren können.

Das erfordert von Zeit zu Zeit auch, Ihre beruflichen Pläne anzupassen – ohne Ihr langfristiges Vorhaben aus den Augen zu verlieren. Es sei denn, dass sich Ihre Wünsche wandeln und Sie sich irgendwann ganz anders orientieren wollen. Bedenken Sie deshalb: Eine langfristig angelegte Karriereplanung ist zwar sinnvoll, erweist sich rückblickend aber oft nur als ein Zielkorridor mit mehreren möglichen Richtungen.

Denken Sie daher nicht nur in großen Zusammenhängen, sondern auch in kürzeren Etappen. Um nicht zu sagen: in sehr kurzen Etappen. Das heißt, dass Sie situativ auf neue Umstände und Herausforderungen reagieren. Sie sollten selbst so agil sein wie das Unternehmen, in dem Sie arbeiten. Das musste wahrscheinlich wegen der Digitalisierung (und der Corona-Pandemie) bereits große Flexibilität beweisen. Diese Eigenschaft erwartet der Arbeitgeber sicher auch von Ihnen.

Das erkennen Sie beispielsweise daran, dass Sie mit Ihren Vorgesetzten Zielvereinbarungen treffen können (oder müssen). Diese orientieren sich an den Plänen der Geschäftsführung und werden von Hierarchieebene zu Hierarchieebene immer weiter heruntergebrochen. Am Ende ergeben sich daraus individuelle Vorgaben für sämtliche Beschäftigten. Erreichen diese jeweils ihre Vorgaben, dann gilt das im Idealfall für das gesamte Unternehmen.

Die wesentlichen Vorteile von Zielvereinbarungen für Sie:

  • Sie fühlen sich als Teil der Unternehmensstrategie.
  • Ziele motivieren Sie.
  • Sie arbeiten eigenverantwortlicher.
  • Sie können Ihre Leistungsfähigkeit besser einschätzen.
  • Erreichen Sie ein Ziel, dann haben Sie ein Erfolgserlebnis.

Zielvereinbarungen sind damit von beiderseitigem Interesse. Erfüllen Sie die gestellten Anforderungen, ist das grundsätzlich gut für Sie. Ihrer eigenen Karriereplanung hilft es noch mehr, wenn Sie sich mit Ihren Vorgesetzten auf dazu passende Zielvereinbarungen einigen. Das ist im Rahmen der Möglichkeiten Verhandlungssache. Inhaltlich hängen Zielvorgaben also vom Einzelfall ab.

Um Sie dabei zu unterstützen, gibt es die SMART-Methode für Ziele. Besonders praktisch: Sie eignet sich für nahezu alle Arten von Vorhaben. Sie kann im beruflichen Kontext ebenso helfen wie im persönlichen Bereich – beispielsweise, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten. In jedem Fall erleichtert sie es Ihnen, Ziele zu formulieren. Das ist wichtig, weil es nicht nur auf die Ziele selbst ankommt, sondern auch darauf, sie zu konkretisieren. Je genauer Sie sie beschreiben, desto besser können Sie sie verfolgen.

Die Schreibweise deutet es bereits an: Der Begriff SMART ist ein Akronym. Er setzt zusammen aus den fünf Kriterien …

  • spezifisch,
  • messbar,
  • attraktiv,
  • realistisch und
  • terminiert.

Was das im Einzelnen bedeutet und wie Sie damit Ihre Ziele smart formulieren, zeigen wir Ihnen im Folgenden. So viel aber schon jetzt: Die SMART-Regel funktioniert nur dann optimal, wenn ein gesetztes Ziel alle fünf Kriterien erfüllt. Das kann manchmal kompliziert werden. Zum Beispiel, wenn sich zwischen einigen Aspekten Widersprüche ergeben. Dann müssen Sie den jeweiligen Stellenwert abwägen und Kompromisse finden.

Spezifische Ziele 

Spezifisch sind laut SMART-Methode Ziele, die über ihren Sinn und Zweck keinen Raum für Interpretationen lassen. Sie müssen klipp und klar formuliert sein und genau zeigen, worum es geht. Es genügt also nicht, zu sagen: “Ich will meine Leistungsfähigkeit erhöhen”. Besser ist beispielsweise: “Ich möchte in der Abteilung mehr Umsatz machen.”  

Messbare Ziele

Um Ihren Erfolg später nachvollziehen zu können, brauchen Sie für die SMART-Methode konkrete und messbare Ziele. Möchten Sie – wie oben vorgeschlagen – mehr zum Umsatz beitragen, sollten Sie Ihren Anteil genau beziffern: “Ich möchte in der Abteilung 20 Prozent mehr Umsatz machen.”

Attraktive Ziele

Hier geht es um den Faktor Motivation. Beschreiben Sie ein Ziel so, dass Sie sich damit identifizieren. Wichtig ist, dass Sie positiv besetzte Begriffe dafür verwenden und “nicht” oder “kein” vermeiden. Beispiel: “Ich möchte meine Produktivität steigern und 20 Prozent mehr Umsatz machen. Dafür bearbeite ich im Monat zehn weitere Aufträge.”

Realistische Ziele 

Ziele müssen erreichbar sein. Es hat also keinen Sinn, sich utopischen Herausforderungen zu stellen. Außerdem kann das zu Konflikten mit dem Kriterium “attraktiv” führen. Bleiben wir bei dem oben genannten Beispiel: 20 Prozent mehr Umsatz und zehn weitere Aufträge im Monat zu schaffen, mag zwar erstrebenswert sein. Doch ist das wirklich realistisch? Gegebenenfalls sollten Sie Ihre Ansprüche drosseln und den wahren Möglichkeiten anpassen. Wenn Sie dann “nur” fünf Prozent mehr Umsatz erzielen beziehungsweise drei Aufträge mehr erledigen können, ist das auch schon viel wert.

Terminierte Ziele

Setzen Sie sich einen Zeitpunkt, bis zu dem Sie Ihr Ziel erreichen wollen. Auch damit haben Sie ein Mittel zur Erfolgskontrolle. Gleichzeitig unterstützen Sie damit Ihre Motivation. Ihre angestrebte Zielvereinbarung könnte mit einem terminierten Ziel so lauten: “Ich möchte meine Produktivität steigern und bis zum 30. Juni nächsten Jahres 20 Prozent mehr Umsatz machen. Dafür erledige im Monat zehn weitere Aufträge.”

Beispiele für SMARTe Formulierungen

An dieser Stelle noch einige Beispiele für konkrete Zielvereinbarungen:

  • “Ich möchte in zwei Monaten einen Fremdsprachenkurs beginnen.”
  • “Ich möchte bis Ende nächsten Jahres Abteilungsleiter*in sein.”
  • “Ich möchte in den kommenden drei Monaten 20 Bewerbungen schreiben.”
  • “Ich möchte noch in diesem Jahr ein Projekt übernehmen.”
  • “Ich möchte das Budget für das kommende Quartal nicht überschreiten.”

SMART Ziele vereinbaren

Mit der SMART-Methode können Sie sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele umsetzen. Der Vorteil: Sie lassen sich auf Ihre aktuelle Situation ebenso zuschneiden wie auf die Lage in Ihrem Unternehmen. Die Frage ist nur, wo dabei die Gewichtung liegt. Schließlich werden auch Ihre Vorgesetzten bestimmte Pläne mit Ihnen haben. Und natürlich müssen sie sich dabei an ihre eigenen Zielvorgaben halten. 

In der Regel werden Sie zu einem Mitarbeitergespräch eingeladen, um die Ziele zu besprechen. Bereiten Sie sich gut darauf vor und überlegen Sie sich, was für Sie in nächster Zeit besonders wichtig ist. Der Zeithorizont für Zielvereinbarungen liegt meist bei zwölf Monaten. Versuchen Sie, für diese Spanne die voraussichtlichen Herausforderung Ihres Jobs (und Ihrer Abteilung) möglichst konkret abzuschätzen und mit Ihren persönlichen Plänen in Einklang zu bringen.

Informieren Sie sich dafür über die aktuelle und zu erwartende Lage in Ihrer Abteilung. Relevant dafür können Daten sein zu:

  • Marktumfeld
  • Umsatz
  • Kosten-Nutzen-Rechnung
  • Kundenresonanz
  • fehlenden Skills der Mitarbeiter
  • personellen Engpässen
  • Umstrukturierungen

Überlegen Sie, welchen wertvollen Beitrag Sie dazu leisten können. Fordern Sie sich selbst heraus, ohne sich und Ihre Leistungsfähigkeit zu überschätzen.

Hören Sie sich im Mitarbeitergespräch zunächst an, was Ihre Vorgesetzten zu den Zielen sagen. Bringen Sie dann Ihre eigenen Vorstellungen ins Spiel. Begründen Sie, wie das Unternehmen davon profitieren kann. Entweder machen Sie das nach jedem Punkt oder en bloc, wenn alle Ziele genannt wurden. Treten Sie überzeugend auf, können Sie wahrscheinlich Kompromisse finden, mit denen beide Seiten gut vorankommen.

Trotz SMART-Methode lassen sich Ihre Ziele in Ihrem aktuellen Unternehmen nicht verwirklichen? Dann könnte es Zeit für einen Arbeitgeberwechsel sein. Wir unterstützen Sie gern dabei.

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