Zugegeben: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten stehen in Unternehmen die Befindlichkeiten der Mitarbeiter nicht immer an erster Stelle. Doch völlig aus dem Fokus rücken sollten sie nicht. Denn gerade dann benötigen Firmen und Führungskräfte motivierte, loyale Mitarbeiter. Achten Sie deshalb unbedingt auf Anzeichen für eine sinkende Arbeitsmoral und steuern Sie rechtzeitig gegen. 

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Warum loyale Mitarbeiter Unternehmen langfristig stärken

Es ist eine Crux: Sobald Unternehmen mit außergewöhnlichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sind, sinkt nicht selten die Arbeitsmoral der Belegschaft. Dies zeigte sich zum Beispiel während der Krise in Griechenland, wie Wissenschaftler der Universitäten Frankfurt und Thessaloniki belegen konnten - und das könnte in der aktuellen Situation genauso sein.

Dabei sind Betriebe gerade in schwierigen Zeiten auf motivierte, loyale Mitarbeiter angewiesen. Lässt sich dann die Arbeitsmoral der Mannschaft hochhalten, kann eine Krise sogar einen positiven Effekt haben: Sie schweißt zusammen!

Mitarbeiter fühlen sich dem Unternehmen stärker verbunden und arbeiten engagierter und konzentrierter. Und wenn Führungskräfte es richtig machen, bleibt diese gestiegene Mitarbeiterloyalität auch nach den stürmischen Zeiten bestehen.

Wie Führungskräfte die Arbeitsmoral in schwierigen Zeiten stützen

Aber wie bewahrt man in Krisenphasen eine hohe Arbeitsmoral?

Der Schlüssel ist Kommunikation! Je unsicherer die Zeiten sind, desto mehr müssen Führungskräfte das Gespräch mit ihrem Team suchen. Halten Sie Ihre Mitarbeiter auf dem Laufenden über die Lage des Unternehmens und kommunizieren Sie dabei offen und transparent. So schaffen Sie Vertrauen und stärken die Bindung ans Unternehmen.

Und: Gute Kommunikation funktioniert nur im Dialog.

  • Seien Sie präsent und zugänglich.
  • Hören Sie aufmerksam zu.
  • Holen Sie aktiv Meinungen und Feedback Ihres Teams ein.

Dann vermeiden Sie, dass sich Unsicherheit in der Belegschaft verbreitet und sie womöglich lähmt. 

Selbst wenn die Zeiten schwierig sind, ist eine optimistische Grundstimmung elementar für eine gute Arbeitsmoral. Und die wiederum sorgt für größeres Engagement, gesteigerte Produktivität, stärkere Mitarbeiterbindung und mehr Spaß bei der Arbeit – sogar in Krisenzeiten.

Damit die Stimmung nicht kippt, sollten Führungskräfte für Warnzeichen sensibilisiert werden und rechtzeitig gegensteuern. Denn nur so können sie einer sinkenden Arbeitsmoral entgegenwirken.

Warnzeichen 1: Veränderte Einstellung

Versuchen Sie frühzeitig zu erkennen, ob es unglückliche Mitarbeiter im Team gibt.

Äußert sich jemand verstärkt negativ, ist häufiger krank oder beschränkt die Zusammenarbeit mit den Kollegen auf ein Minimum? 

Lösungsansatz: Nehmen Sie sich Zeit für regelmäßige Einzelgespräche mit jedem Teammitglied – auch in Krisenzeiten oder wenn der Mitarbeiter im Home-Office arbeitet. So können Sie Hinweise auf eine abnehmende Arbeitsmoral frühzeitig und zuverlässig erkennen. Außerdem zeigen Sie damit Interesse und Loyalität als Arbeitgeber für jedes Teammitglied.

Warnzeichen 2: Intensiver Flurfunk

Es ist ein bekanntes Phänomen: Je weniger Informationen öffentlich sind, desto mehr Fehlinformationen und Gerüchte machen unter der Belegschaft die Runde. 

Lösungsansatz: Agieren Sie ehrlich und aufrichtig – auch wenn es schlechte Nachrichten gibt oder Ihnen Lösungen fehlen. Sogar mit unangenehmen Neuigkeiten können Sie sich in der Mitarbeiterkommunikation positiv positionieren. 

Warnzeichen 3: Abnehmende Eigeninitiative

Das Team macht nur noch Dienst nach Vorschrift, statt Verantwortung zu übernehmen und aktiv am Überwinden der Krise mitzuarbeiten?

Lösungsansatz: Hier ist jede einzelne Führungskraft gefragt, mit gutem Beispiel voranzugehen. Und zwar auf allen Hierarchieebenen. Bis hoch zur Geschäftsführung gilt: Ärmel hochkrempeln und zeigen, wie es geht. Übernehmen Sie Verantwortung und demonstrieren Sie Mut, auch mal unkonventionelle Lösungen zu entwickeln. 

Warnzeichen 4: Wenig Wertschätzung

Jeder Mitarbeiter möchte, dass seine Leistung gesehen und gewürdigt wird. Doch gerade in Krisenzeiten gerät das leicht in den Hintergrund. Die Folge: demotivierte Mitarbeiter.

Lösungsansatz: Sorgen Sie dafür, dass Wertschätzung nicht aus dem Fokus rückt. Mit Lob und kleinen Aufmerksamkeiten lässt sich schon viel erreichen. Vorausgesetzt Sie wirken dabei authentisch. Loben Sie deshalb immer persönlich und schnell bei guten Leistungen. Ansonsten könnte Ihre Anerkennung aufgesetzt und unaufrichtig erscheinen. 

Warnzeichen 5: Schlechte Leistungen

Wenn Deadlines verpasst werden, vermehrt Fehler passieren oder sich Beschwerden häufen, sind Mitarbeiter meist überfordert. Schlechtere Arbeitsergebnisse können aber auch die Folge mangelnder Moral sein.

Lösungsansatz: Finden Sie heraus, woran es liegt. Haken Sie nach, wie es Ihren Mitarbeitern mit dem aktuellen Workload geht. Sind sie überlastet? Fragen Sie, wie Sie helfen können, und bieten Sie Unterstützung an.  

Fazit: Mitarbeiter in schwierigen Zeiten nicht vergessen

Letztendlich geht es um nichts anderes als die üblichen Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und -motivation. Allerdings geraten die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten leicht aus dem Blick.

Doch obwohl dann die Maßnahmen gegen die drohende Schieflage im Fokus stehen, müssen Unternehmen dafür sorgen, dass die Belegschaft engagiert bleibt – gerade jetzt. Denn ohne ein motiviertes Team lassen sich die Herausforderungen kaum bewältigen.

 

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