Von wegen süßes Studentenleben: Mehr als zwei Drittel der deutschen Studenten arbeiten neben dem Studium. Irgendwie müssen Semesterbeitrag, Miete und Leben schließlich finanziert werden. Keine Frage, neben einem Vollzeitstudium bedeutet das natürlich Stress. Aber der lohnt sich – und zwar nicht nur wegen des Geldes, das Sie dabei verdienen.

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Mehr als Geld: Warum ein Studentenjob nicht nur gut fürs Konto ist

Zugegeben: Wenn der Kontostand schon Mitte des Monats bedrohlich in Richtung null wandert und dringend Geld her muss, dann erfüllt der erstbeste Job diesen Zweck so gut wie jeder andere. Zumindest solange der Stundenlohn stimmt.

Klar können Sie im Einzelhandel jobben oder kellnern gehen. Und ein Nebenjob in der Gastronomie hat immerhin den Vorteil, dass es das Trinkgeld oft direkt auf die Hand gibt und sich die Zeit bis zur Gehaltsabrechnung am Monatsende besser überbrücken lässt.

Servicekraft und Kassenmitarbeiter sind neben Bürotätigkeiten die beliebtesten Studentenjobs in Deutschland. Was auch daran liegen könnte, dass es in diesen Bereichen jede Menge Stellenangebote für Studenten gibt.

Sitzen Ihnen die Zeit – beziehungsweise der Kontostand – nicht ganz so arg im Nacken, lohnt es sich jedoch, die Jobsuche ein wenig strategischer zu betreiben.

Wenn Sie nicht das erstbeste Angebot annehmen, sondern einen Nebenjob finden, der Anknüpfungspunkte zu Ihrem Studium hat, kann das Ihre Karriere nach dem Abschluss mächtig nach vorne bringen. Möglicherweise ersparen Sie sich dadurch deutlich schlechter bezahlte Praktika nach dem Abschluss und punkten gegenüber Mitbewerbern.

Arbeit ist nicht gleich Arbeit: Good job – bad job

Perfekt für die spätere Karriere ist ein Werkstudentenjob: Sie übernehmen anspruchsvollere Aufgaben als in einem Aushilfsjob, können Ihre Fachkenntnisse aus dem Studium in der Praxis anwenden, und besser bezahlt als in anderen Nebenjobs werden Sie als Werkstudent in der Regel auch.

Außerdem haben Sie dabei oft die Möglichkeit, während der Semesterferien in Vollzeit zu arbeiten.

Weitere Pluspunkte bei einer Anstellung als Werkstudent:

  • Unter Umständen ergibt sich die Möglichkeit, die Abschlussarbeit im Unternehmen zu schreiben oder sogar
  • eine Festanstellung, wenn Sie Ihren Bachelor oder Master in der Tasche haben.

Der Haken an der Sache: Von einem solchen Job träumt natürlich jeder Studierende. Dementsprechend schwierig kann es werden, an eine Werkstudententätigkeit zu kommen. Aber auch, wenn Sie keinen Werkstudentenvertrag ergattern, können Sie mit einem klug gewählten Nebenjob Pluspunkte sammeln.

Beispiel gefällig? Nebenjobs für Studenten in Call-Centern gibt es wie Sand am Meer. Wenn Sie als Informatiker eine Karriere in der Anwendungsentwicklung anstreben, ist ein Job im Kundensupport eines Softwareherstellers keine schlechte Idee.

Sie lernen einiges über die Bedürfnisse und Probleme der Anwender und deren Lösung und können möglicherweise nebenbei über Ihre Kollegen erste Kontakte in die Branche knüpfen.

Mehr als Geld: Diese Vorteile bringt das Jobben neben dem Studium

Egal ob Servicekraft oder Werkstudent in der IT-Administration, eines nehmen Sie in fast jedem Nebenjob mit: bessere Soft Skills. Und die werden für die Karriere immer wichtiger – sogar für IT-Spezialisten.

Mit der Arbeit neben dem Studium lernen Sie, sich in Teams einzufügen, mit Kritik umzugehen und flexibel auf Ungeplantes zu reagieren.

Wer als Student allerdings bereits in dem Bereich arbeitet, in dem er seine spätere Karriere plant, profitiert noch von einigen weiteren Vorteilen:

  1. Lebenslauf: Sie können beim Berufseinstieg schon mit relevanten Erfahrungen punkten.
  2. Networking: Sie sammeln erste Kontakte in der Branche.
  3. Praxis-Check: Sie erfahren aus erster Hand, ob Ihr angestrebter Job tatsächlich ein Traumjob ist.
  4. Wissensvorsprung: Sie profitieren von dem praktischen Wissen Ihrer Kollegen.

Nebenjob schlägt Abschlussnote: Was Personaler denken

Relevante Erfahrungen aus Nebenjobs sind mindestens so wichtig wie ein guter Abschluss. Kein Wunder also, dass manche Studierende nicht nur wegen des Geldes arbeiten, sondern auch, um den Lebenslauf für den Berufseinstieg mit praktischen Erfahrungen zu pimpen.

Und tatsächlich honorieren Personalentscheider das. Wer eine Karriere im Bereich IT oder Finance anstrebt, kann mit relevanten Erfahrungen aus Nebenjobs beim Berufseinstieg punkten – sogar gegenüber Mitbewerbern mit besseren Noten.

Eine aktuelle Umfrage von Robert Half zeigt, dass für acht von zehn CIOs und CFOs praktische Erfahrung aus Studentenjobs wichtig ist. In der IT ist sie für 41 % der Entscheider sogar “sehr wichtig”.

Gute Leistungen im Studium fallen bei Personalentscheidung hingegen deutlich weniger ins Gewicht: Im Finanzbereich spielen Noten nur für 13 % der Entscheider die wichtigste Rolle, in der IT immerhin noch für 18 %.

Praxistipps: Arbeit und Studium unter einen Hut bekommen

Das sollten Sie allerdings nicht als Freifahrtschein verstehen, um die Uni schleifen zu lassen. Natürlich bedeutet es zusätzlichen Stress, neben dem Studium zu arbeiten.

Aber mit einem guten Zeitmanagement bekommen Sie beides hin – übrigens auch eine Fähigkeit, mit der Sie in Ihrem Lebenslauf Punkte sammeln.

Diese Tricks helfen:

  1. Job mit flexiblen Arbeitszeiten: Bei Bürojobs ermöglichen viele Firmen Studenten eine flexible Einteilung ihrer Arbeitszeit, solange die vereinbarten Stunden geleistet werden.
  2. Home Office nutzen: Home Office ist für Studentenjobs zwar längst nicht immer Standard. Doch wenn es im Unternehmen ermöglicht wird, können Sie Ihren Arbeitgeber ansprechen, ob es auch für Ihren Studentenjob infrage kommt. So sparen Sie sich den Arbeitsweg.
  3. Offen mit dem Arbeitgeber sprechen: Viele Arbeitgeber haben Verständnis dafür, wenn Sie in Klausurphasen weniger arbeiten können. Wichtig ist aber, dass er damit planen kann. Sobald Klausur- und Prüfungstermine stehen, sollten Sie Ihren Vorgesetzten darauf ansprechen und gemeinsam eine Lösung suchen.
  4. Semesterferien für Vollzeitjobs nutzen: Wenn Sie viele Präsenzveranstaltungen haben, kann es mit dem Jobben im Studium schwierig werden. In diesem Fall ist ein Studentenjob auf Zeit in den Semesterferien eine gute Option. Pluspunkt: Dadurch, dass Sie über einen längeren Zeitraum in Vollzeit arbeiten, bekommen Sie möglicherweise verantwortungsvollere Aufgaben oder sogar ein eigenes kleines Projekt.

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