Zum wiederholten Mal halten Sie die Absage eines interessanten Arbeitgebers in Ihren Händen. Dabei waren Sie sicher, den Personaler dieses Mal mit Ihrem Lebenslauf zu überzeugen.

Wie auch viele andere Bewerber kennen Sie den Grund für die Absage nicht – denn detaillierte Begründungen liefern Unternehmen aus juristischen Gründen selten.

Aus Gesprächen mit Personalverantwortlichen wissen unsere Berater: Vor allem fehlerhafte Bewerbungen werden meist sofort aussortiert, auch wenn der Bewerber eventuell geeignet ist. Gerade im Lebenslauf verbergen sich viele Fehlerquellen, die Sie schnell den Job kosten können.

Kontrollieren Sie besser akribisch. Denn eines ist garantiert: Und zwar Ihr Ärger, wenn Sie den Fehler im Lebenslauf entdecken, es aber schon zu spät ist. Vermeiden Sie daher unbedingt folgende leichtsinnige Fehler:

1. Fehler: Im Lebenslauf klaffen zeitliche Lücken

„Mut zur Lücke“ finden Sie gut – deshalb sparen Sie das halbe Jahr Arbeitslosigkeit im Lebenslauf aus. Personalentscheidern fällt das jedoch sofort auf. Füllen Sie alle Zeiträume daher wahrheitsgemäß aus.

Ein Tipp: Wenn Sie eine Zeit lang ohne Job waren, aber in dieser Zeit Fortbildungen absolviert haben, sollten Sie diese angeben. So lässt sich manchmal auch das unschöne Wort „arbeitssuchend“ vermeiden.

2. Fehler: „Struktur“ ist Ihnen ein Fremdwort

Ein unstrukturierter Lebenslauf ist nur schwer lesbar. Auch der Personaler hat keine Lust, sich seinen Weg durch den Textwirrwarr zu bahnen – und Ihr Lebenslauf landet im Papierkorb.

Achten Sie deshalb auf eine genaue Struktur und einheitliche Formatierungen. Überschriften sollten zum Beispiel immer gleich groß sein und Fließtexte einen identischen Zeilenabstand haben.

3. Fehler: Sie sind von Ihrer Rechtschreibung zu sehr überzeugt

So sehr Sie sich auch auf eine korrekte Rechtschreibung konzentrieren, Buchstabendreher schleichen sich trotzdem oft in den Text. Dabei sehen Personaler gerade Rechtschreib- und Grammatikfehler als Merkmale für unsauberes Arbeiten und mangelnde Sorgfalt.

Beachten Sie deshalb nicht nur die Autokorrektur der Textverarbeitung, sondern bitten Sie zusätzlich einen Freund, Ihren Lebenslauf zu überprüfen.

4. Fehler: Ihr Motto lautet „besser zu viel, als zu wenig“

Informationsüberschuss macht es Personalern schwer, das Wichtige zu erkennen. Die Berufe Ihrer Eltern sind für Ihre Bewerbung nicht relevant. Ebenso wenig Ihr Notendurchschnitt in der Grundschule oder Ihre Mitgliedschaft im Fitnessstudio.

Filtern Sie die Informationen im Lebenslauf ausschließlich nach Angaben, die für das Unternehmen interessant sind. So haben Sie mehr Platz für wirklich Wichtiges und können zum Beispiel Ihre beruflichen Qualifikationen detaillierter ausführen.

5. Fehler: Sie verwenden einen Standardlebenslauf für alle Bewerbungen

Ein standardisierter Lebenslauf spart Zeit. Dem Personaler fällt jedoch sofort auf, wenn Sie Ihre Bewerbung in Eile erstellt haben.

Auch wenn es etwas länger dauert: Stellen Sie immer einen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle her und passen Sie den Lebenslauf an das gewünschte Profil an. Sind im Unternehmen beispielsweise spezielle Managementkenntnisse gefragt, führen Sie Fortbildungen oder Projekte an, durch die Sie Führungserfahrung erlangt haben.

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6. Fehler: Sie heben Ihre Erfolge nicht hervor

Berufserfahrung ist wichtig – doch sie sagt wenig über Ihre Leistung. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Erfolge zeigen. Heben Sie interessante Projekte hervor, an denen Sie mitgewirkt oder die Sie geleitet haben.

So sieht der Personaler zum Beispiel, dass Sie eigenständig und effizient arbeiten oder die erforderlichen Kenntnisse haben, um ein Team zu koordinieren.

7. Fehler: Sie tragen gern zu dick auf

Ihre Spanischkenntnisse beschränken sich auf das Lesen der Speisekarte im jährlichen Sommerurlaub – trotzdem steht in Ihrem Lebenslauf, dass Sie die Sprache fließend beherrschen. Gibt es in den Anlagen Ihrer Bewerbung keinen Beleg für diese Kenntnisse, wird der Personaler schnell stutzig - und wird dies im Vorstellungsgespräch prüfen.

Stellen Sie Ihre Fähigkeiten heraus, aber bleiben Sie realistisch. Machen Sie klare Angaben, wie Sie Ihre Kenntnisse erlangt haben.

8. Fehler: Sie leben gern gefährlich

Sie nehmen in Ihrer Freizeit gern an Motorradrennen teil – davon ist der Personaler wahrscheinlich nicht begeistert: Ein Hobby, das ein hohes Verletzungsrisiko mit sich bringt, kann sich negativ auf den Job auswirken und schreckt bei einer Bewerbung eher ab.

Anders sieht es bei Hobbys aus, die für die ausgeschriebene Stelle von Nutzen sind: Programmieren Sie beispielsweise in Ihrer Freizeit gern, dann lässt das auf hohe Motivation, Eigenständigkeit und IT-Know-How schließen. Mit solchen Hobbys steigen Ihre Chancen auf die Stelle.

9. Fehler: Ihr Lebenslauf platzt aus allen Nähten

Sie haben viel erlebt und entsprechend lang ist Ihr Lebenslauf. Doch der Personaler hat nicht die Kapazitäten, um einen fünfseitigen Lebenslauf durchzulesen. Wie viel Berufserfahrung Sie auch haben – nach maximal zwei DIN-A4-Seiten muss alles gesagt sein.

10. Fehler: Sie zeigen Ihre Entwicklung nicht auf

Ihr Lebenslauf geht zwar ausführlich auf Ihre aktuelle oder vorige Stelle ein, doch Angaben über Ihre individuelle Weiterentwicklung fehlen. Sie haben einen Sprachkurs besucht oder an Projektleiter-Workshops teilgenommen? Heben Sie diese Zusatzqualifikationen hervor. Das Unternehmen soll wissen, dass Sie engagiert sind und sich gern weiterbilden.

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11. Fehler: Ihre Kreativität kennt keine Grenzen

Sie setzen sich selbst unter Druck und möchten Ihren Lebenslauf besonders kreativ gestalten. Deshalb wird Ihre Bewerbung bunt und exotisch. So ist Ihnen die Aufmerksamkeit des Personalers zwar sicher – jedoch nicht unbedingt im positiven Sinn.

Kreativität ist gut, übertreiben Sie es aber nicht. Nutzen Sie zum Beispiel nicht mehr als zwei unterschiedliche Farben und verwenden Sie gut lesbare Schriftarten. Hier lesen Sie, wie Sie einen guten Lebenslauf verfassen

12. Fehler: Sie geben Stationen im Lebenslauf unsauber an

Im Jahr 2010 waren Sie im Unternehmen XY als IT-Administrator beschäftigt, allerdings nur für ein halbes Jahr. Deshalb verzichten Sie hier auf eine Monatsangabe. Doch der Personaler erkennt, wenn Sie ihm Informationen vorenthalten. Deshalb sollten Sie grundsätzlich genaue Daten angeben.

Gegebenenfalls können Sie auch den Grund für die kurze Anstellung aufzeigen. Hat das Unternehmen beispielsweise Insolvenz angemeldet, trifft Sie keine Schuld am kurzen Arbeitsverhältnis. Fügen Sie diese Information entsprechend an die passende Stelle im Lebenslauf ein.

13. Fehler: Ihr Bewerbungsfoto ist unprofessionell

Ein Bewerbungsfoto wird seit das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) 2006 in Kraft getreten ist, bei den meisten Unternehmen nicht gefordert. Wenn Sie ein Foto einfügen, dann bitte nur, wenn Ihr Bild Professionalität ausstrahlt.

Freizeitbilder sind keinesfalls angebracht. Auch ein Bild aus dem Fotoautomaten kommt nicht gut an. Gehen Sie zu einem Fotografen – und zeigen Sie sich in seriöser Kleidung und mit nettem Lächeln vor neutralem Hintergrund.

14. Fehler: Das Datum ist nicht aktuell

Den Lebenslauf haben Sie schon vor zwei Monaten angefertigt – und das erkennt der Personaler auch am Datum. Ist der Lebenslauf nicht mit einer aktuellen Angabe versehen, wird er vom Arbeitgeber schnell als standardisiert wahrgenommen.

Ein aktuelles Datum legt hingegen nahe, dass der Lebenslauf individuell und sorgfältig angefertigt wurde. Stellen Sie außerdem sicher, dass die Angaben mit dem Datum auf dem Anschreiben übereinstimmen.

15. Fehler: Sie senden den Lebenslauf ohne finalen Check

Ihr Lebenslauf ist fertig, alle beruflichen Stationen und das Datum sind aktualisiert. Begehen Sie jetzt nicht den Fehler, den Lebenslauf ohne einen letzten kritischen Blick abzusenden. Fallen Ihnen Fehler im Nachhinein auf, werden Sie sich mit Sicherheit ärgern.

Drucken Sie den Lebenslauf deshalb aus und lesen Sie ihn ein letztes Mal gründlich durch. So erkennen Sie gravierende Rechtschreib- und Formatierungsfehler besser als am Bildschirm. Lassen Sie den Text bei dieser Gelegenheit auch von Freunden oder Familienangehörigen Korrektur lesen.

 

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