Die letzten Projekte liefen sehr gut und Sie haben das Gefühl, in Ihrer Karriere jetzt so richtig durchzustarten. Aber wohin soll es eigentlich gehen? Der Aufstieg in eine Führungsposition ist für viele der nächste logische Schritt. Doch nicht für jeden ist er das Richtige. Beantworten Sie sich diese drei Fragen, die Ihnen zeigen, ob Sie das Zeug zum Manager haben.

Peter Steidele* ist ein hervorragender Programmierer, der auch über den Tellerrand hinaus blickt und sich konstruktiv in Diskussionen einbringt. Bereits nach kurzer Zeit hat er sich innerhalb seines Unternehmens einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Schnell ist klar: Seine Chefs haben große Pläne mit ihm. Sie sehen eine steile Führungskarriere für ihn vor. Aber auch wenn es der logische nächste Schritt zu sein scheint: Steidele macht der Gedanke an Management und Mitarbeiterführung nicht glücklich. Wichtig in solchen Fällen: Offen kommunizieren und gemeinsam agieren.

Obwohl viele Angestellte und Vorgesetzte die Wörter Karriere und Führungsverantwortung gleichsetzen, gibt es auch andere Möglichkeiten, um im Unternehmen aufzusteigen und sich neuen Herausforderungen zu stellen: Die Fachkarriere. Die Entscheidung für eine Fach- oder Führungskarriere hängt stark von Ihrer Persönlichkeit ab. Um herauszufinden, ob die Management-Karriere der richtige Schritt für Sie ist, sollten Sie sich die folgenden drei Fragen stellen:

1. Was motiviert Sie mehr: Selbst Aufgaben im operativen Bereich zu erledigen oder andere dabei zu unterstützen?

Bei dieser Frage geht es darum, herauszufinden, was Sie persönliche antreibt und dauerhaft motiviert. Liegt Ihnen viel daran, möglichst große Kontrolle über die eigene Arbeit zu haben oder möchten Sie lieber andere anleiten und operative Aufgaben koordinieren? Dabei sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass andere Personen Aufgaben selten genauso erledigen, wie Sie es tun würden. Erfüllt es Sie, Mitarbeitern beim Entwickeln von Problemlösungen zuzusehen und zur Seite zu stehen? Oder möchten Sie nur für das verantwortlich sein, was Sie auch selbst erledigen?

2. Kommen Sie damit klar, unbeliebte Entscheidungen zu treffen?

Als Führungskraft werden Mitarbeiter tendenziell weniger offen und transparent mit Ihnen kommunizieren, als wenn Sie ein Kollege aus der Abteilung wären. Sie werden niemals mehr „einfach ein Teammitglied“ sein, wie Sie es vor der Führungslaufbahn waren. Denn Sie sind derjenige, der seine Mitarbeiter motivieren und Ihnen manchmal auch sagen muss, dass sie ihre Aufgaben nicht optimal erledigt haben. Das hat manchmal auch unbeliebte Entscheidungen zur Folge.

Dabei sind Führungsaufgaben sehr vielfältig und eine Führungskraft muss sich auf jeden Mitarbeiter individuell einstellen: Manche müssen oder möchten gefördert werden, andere sind sehr fordernd oder stellen jede Ihrer Entscheidungen in Frage. Um diese komplexen Herausforderungen zu meistern, benötigen Sie ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten. Sie brauchen außerdem großes Vertrauen in Ihre Entscheidungen, denn Ihr Team wird Ihnen in vielen Fällen nicht zustimmen.

3. Möchten Sie sich ungestört auf Ihre Arbeit konzentrieren oder können Sie gut damit umgehen, wenn Sie regelmäßig unterbrochen werden?

Wenn Sie sich komplett auf Ihre Arbeit konzentrieren möchten, ist eine Führungsposition wahrscheinlich nicht das Richtige für Sie. Ihnen muss bewusst sein, dass Sie täglich in Gespräche und Diskussionen einbezogen werden, mit denen sie nicht gerechnet haben. Diese Unterbrechungen gehören zur täglichen Routine einer Führungskraft. Die Konsequenz: Es “kommt immer etwas dazwischen“ und ein Großteil der Arbeit kann oft erst nach Feierabend erledigt werden.

Manager zu werden, ist nicht für jeden die richtige Entscheidung. Man sollte sie sich deshalb auch nicht zu leicht machen. Wenn Sie sich einen Namen als Mitarbeiter gemacht haben, der das Unternehmen mit wertvollen Beiträgen voranbringt, kommt das Angebot für eine Führungsposition oft von allein.

Überlegen Sie es sich gut und prüfen Sie Ihre Gründe für eine Zusage genau. Natürlich schmeichelt es jedem Mitarbeiter, wenn er das Angebot für eine Beförderung bekommt. Doch sollten Sie genau überlegen, ob Sie die zusätzliche Verantwortung tatsächlich übernehmen möchten oder ob es Ihnen lediglich um den Titel oder die Vergütung geht.

Wichtig: Entscheiden Sie sich niemals für eine Führungsposition, nur weil die Arbeit anders ist als Ihr aktueller Job. Ganz besonders nicht, wenn Sie der Gedanke an die neue Tätigkeiten nicht mit Leidenschaft erfüllt. Wenn Sie es allerdings kaum erwarten können, Ihre Fähigkeiten zu erweitern, sich nach Führungsverantwortung sehnen und die obigen Fragen Sie nicht abschrecken, ist eine Führungsposition eine sehr bereichernde Herausforderung.

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* Name von der Redaktion geändert

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