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Manche Unternehmen erfinden sich immer wieder neu und setzen Trends, während andere nur zuschauen können und immer weiter abgehängt werden. Doch wie wird innovatives Denken zum festen Bestandteil der Unternehmenskultur? Hier erfahren Sie, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. 

Warum Innovation für Unternehmen so wichtig ist 

In einer Welt, die sich immer schneller bewegt und wandelt, ist Weiterentwicklung eine wichtige Grundlage von Erfolg. Zunächst profitable Geschäftsmodelle können schon bald überholt sein, wenn zu spät auf Veränderungen reagiert wird. Innovative Unternehmen sind deshalb zukunftsfähiger und resilienter. Aber was heißt “innovatives Unternehmen” überhaupt? Der Begriff beschreibt Unternehmen, die ihre Prozesse und Angebote zukunftsorientiert gestalten. Sie sind immer wieder bereit, ihre Produkte und Arbeitsweisen zu überdenken und Neues auszuprobieren. So erkennen sie Trends frühzeitig und können dem Wettbewerb zuvorkommen.

Um Innovation im Unternehmen zu fördern und fest zu verankern, muss sie Teil der Unternehmenskultur sein. Es braucht umfassendes Innovationsmanagement, damit alle Mitarbeitenden die Bedeutung von innovativem Denken verstehen und in ihrem Alltag Raum dafür haben.

Innovationskultur aufbauen und stärken

Was ist Innovationskultur? Sie beschreibt den Bereich der Unternehmenskultur, der speziell darauf ausgerichtet ist, ein innovationsfreundliches Umfeld zu schaffen. Dafür gibt es drei Dimensionen, die sich gegenseitig beeinflussen:

  • Innovationsfähigkeit (Können)
  • Innovationsbereitschaft (Wollen)
  • Innovationsmöglichkeit (Dürfen)

Die Innovationsfähigkeit zeigt, wie sehr das Unternehmen und die Mitarbeitenden in der Lage sind, innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Um sie zu stärken, sind zum Beispiel Schulungen in Kreativitätstechniken, aktuellen Tools und neuen Technologien möglich. Auch Workshops mit Innovationsfokus stärken die Kompetenz auf diesem Gebiet.

Bei der Innovationsbereitschaft geht es um die Frage, wie stark die Mitarbeitenden motiviert sind, kreativ zu denken. Eine Grundlage ist das Bewusstsein dafür, wie wichtig Innovation für das Unternehmen ist. Außerdem braucht es eine Kultur, die offen für neue Ideen ist, dafür Wertschätzung zeigt und konstruktiv mit Fehlern umgeht. So werden Mitarbeitende ermutigt, sich zu beteiligen.

Die Innovationsmöglichkeit beschreibt die Rahmenbedingungen, die in der Praxis für innovatives Denken bestehen: Ist es den Mitarbeitenden überhaupt möglich, haben sie zeitliche Ressourcen dafür und werden sie darin unterstützt? Zum Beispiel ist es sehr hinderlich, wenn Zeit für Kreativität hart erkämpft werden muss und zahlreiche Abstimmungsschleifen kreative Ideen schnell verpuffen lassen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Innovationskultur ist abteilungsübergreifender Austausch. In abgeschotteten Teams kann nur wenig Innovation entstehen, da sie auf ihre eigenen Themen fokussiert sind. Sie erkennen nicht, wo vielleicht Synergien möglich wären oder wie sie mit ihrem Wissen die Probleme eines anderen Teams lösen könnten. Deshalb sind Workshops in fachlich gemischten Teams erfolgreicher, wenn es um Innovationen geht.

Durch mehr Zeit Kreativität im Unternehmen fördern

Wer kaum seine alltäglichen Aufgaben schafft, wird selten innovative Ideen entwickeln. Es fehlt an Zeit für gedanklichen Freiraum und stark beanspruchte Mitarbeitende sind außerdem wenig motiviert, kreativ zu werden. Wenn ein Unternehmen Innovation fördern möchte, sollte es Teams so aufstellen, dass sie genug Kapazitäten für ihre Aufgaben haben und ihnen darüber hinaus noch Raum für Neues bleibt. Zum Beispiel kann ein Zeitbudget von 10 % der wöchentlichen Arbeitszeit für Weiterentwicklung reserviert bleiben. Diese gestalten Mitarbeitende durch eigenständige Weiterbildung oder Kreativsessions mit dem Team. Neben dem Innovationspotenzial ist dieses Modell auch gut für die Mitarbeiterbindung.

Immer wieder Räume für innovatives Denken schaffen

Zusätzlich zum zeitlichen Freiraum können Unternehmen auch durch physische Räume Kreativität fördern: Sitzecken für informellen Austausch, schalldichte Boxen für konzentriertes Brainstorming oder Meetingräume, die inspirierend gestaltet sind und Tools wie Whiteboards oder beschreibbare Karten bieten. Zonen für Entspannung und Spiel sind ebenfalls wichtig für kreative Pausen: eine Dachterrasse, ein Garten, ein Kickertisch oder eine Dartscheibe ermöglichen wertvolle Ablenkung und können so neue Perspektiven in den Alltag bringen.

Gerade bei größeren Innovationsprojekten ist eine Innovation Week sinnvoll. In dieser Woche kann ein Team sich ganz auf die Ideenfindung oder -weiterentwicklung konzentrieren. Am Ende kann eine Präsentation für andere Teams oder das gesamte Unternehmen stehen. So besteht die Möglichkeit für weiteren Austausch und zusätzliche Impulse durch Feedback. Wenn die Innovation Week in Form eines Retreats stattfindet und das Team sich an einem Ort außerhalb des Büros versammelt, regt das die Kreativität besonders an, weil Abstand zum Arbeitsalltag entsteht.

Je nach Unternehmenskultur ist vielleicht auch ein Innovation Contest vielversprechend. Dabei entwickeln Teams Ideen zu einem bestimmten Thema und pitchen diese zum Abschluss. Es findet ein Voting statt und ein Team gewinnt. Der spielerische Charakter und der Wettbewerb können auf viele Mitarbeitende sehr motivierend wirken. Allerdings sollte immer eine wertschätzende Atmosphäre herrschen, damit niemand sich durch den Wettbewerb blockiert fühlt und Angst hat, dass die eigene Idee schlecht abschneidet.

Egal welche Methoden im Einzelfall zum Einsatz kommen: Wenn es Unternehmen gelingt, eine Innovationskultur aufzubauen und alle Mitarbeitenden dabei einzubeziehen, verschaffen sie sich einen Wettbewerbsvorteil und verbessern ihre Aussichten auf langfristigen Erfolg.

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Bildquelle: © Skye Studios / Unsplash.com


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