Führungskraft analysiert Know-how im Unternehmen.

Interne Personalbeschaffung motiviert Mitarbeiter

Einer Umfrage von Robert Half zufolge treibt mehr als 20 Prozent der Chief Financial Officers (CFOs) in deutschen Unternehmen die Sorge um, dass Talente abwandern könnten. Stellt sich die Frage: Wie kann man solche Mitarbeiter binden? Ein sinnvoller Weg ist es, vielversprechende Mitarbeiter zu fördern und zu entwickeln – zum Beispiel, indem man ihnen durch interne Personalbeschaffung Aufstiegschancen bietet.

Firmen, die durch interne Beförderungen und Unterstützung von Quereinsteigern Stellen besetzen, tun viel für die Motivation und Mitarbeiterzufriedenheit in der eigenen Firma. Weitere Vorteile der internen Personalbeschaffung sind:

 

  • Verkürzte Time-to-Hire durch schnelle Besetzung der offenen Stelle
  • Kaum Recruiting-Kosten
  • Vergleichsweise geringe Gefahr einer Fehlbesetzung
  • Mitarbeiter kennt die Unternehmenskultur und -struktur
  • Kurze Einarbeitungszeit

Interne Beförderung kann auch Nachteile haben

Die Strategie der internen Personalbeschaffung kann jedoch auch Nachteile haben, die es zu bedenken gilt:

  • Der Bewerberpool ist eingeschränkt, weil sämtliche Kandidaten aus dem eigenen Haus kommen
  • Weniger Innovationskraft, da niemand mit unverstelltem Blick von außen kommt
  • Vermehrte Konkurrenz unter den Mitarbeitern kann das Arbeitsklima verschlechtern
  • Risiko, wichtige Mitarbeiter zu enttäuschen, die den Job nicht bekommen und im schlimmsten Fall kündigen
  • Risiko von Betriebsblindheit
  • Mangelnder Respekt der Kollegen vor dem zum Chef aufgestiegenen Mitarbeiter

Die einzige wirksame Strategie gegen die möglichen Nachteile der internen Beförderung ist, sich diese bewusstzumachen und das Einstellungsverfahren transparent zu kommunizieren.

Interne Personalbeschaffung: So gehen Sie vor

Wie gehen Sie bei der internen Personalbeschaffung am besten vor? Erstellen Sie zunächst ein Anforderungsprofil, das Sie mit Ihrem Mitarbeiterpool abgleichen. Falls Sie bereits einen potenziellen Kandidaten im Auge haben, können Sie ihn in einem Mitarbeitergespräch auf die Vakanz aufmerksam machen. Die freie Stelle sollten Sie trotzdem sämtlichen Beschäftigten bekannt machen, zum Beispiel mit einer Stellenanzeige

  • im Intranet
  • am schwarzen Brett
  • in einem internen Newsletter
  • in der Unternehmenszeitung

Auf diese Weise geben Sie allen interessierten Kollegen die Möglichkeit, ihre interne Bewerbung für die freie Stelle abzugeben. Vielleicht ist ja auch jemand darunter, den Sie zunächst nicht im Kopf hatten, der aber durchaus die notwendigen Fähigkeiten mitbringt.

Über Weiterbildung und Jobrotation Führungskräfte aufbauen

Möglicherweise ist Ihr Personalbedarf auch gerade nicht akut und Sie planen langfristig. In diesem Fall können Sie über Weiterbildungen Kandidaten aufbauen, die noch nicht hundertprozentig zur Stelle passen, aber das Potenzial dafür haben.

Auch Jobrotation kann hilfreich zur Ausbildung von Führungskräften sein. Dabei lernt ein Mitarbeiter durch einen oder mehrere Stellenwechsel verschiedene Funktionsbereiche im Unternehmen kennen. Viele Firmen setzen diese Maßnahme ein, um Trainees innerbetrieblich zu späteren Führungskräften auszubilden.

Bauen Sie eine Know-how-Datenbank für Ihr Unternehmen auf

Für die interne Personalbeschaffung ist eine Datenbank zum Know-how Ihrer Mitarbeiter sinnvoll. Das ist eine Übersicht über die Fähigkeiten, Fertigkeiten, Eigenschaften und Fachgebiete, die es innerhalb Ihres Unternehmens gibt. Im Gegensatz zu konventionellen Berufslaufbahnen, die sich eher auf konkrete Leistungen beziehen, konzentriert sich eine solche Wissensdatenbank eher auf das Know-how, das hinter diesen Leistungen steckt.

In der Folge müssen Personalverantwortliche bei der internen Personalbeschaffung nicht endlos Aktenordner durchsuchen, um sich ein Bild von potenziellen Kandidaten für die offene Stelle zu machen. Sie nutzen einfach die Datenbank, um die Angestellten zu finden, die die richtigen Voraussetzungen haben und die Erfordernisse der Position am besten erfüllen.

Halten Sie die Datenbank überschaubar

Wenn man die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit von Datenbanken in Betracht zieht, sind der Anzahl der Kategorien keine Grenzen gesetzt. Doch halten Sie die Menge überschaubar.

Um möglichst einfach an die erforderlichen Daten zu gelangen, schicken Unternehmen einen einfachen Fragebogen zum Know-how an ihre Angestellten. Dies sollte möglichst durch eine extra erstellte, mit einem Passwort geschützte Website erfolgen, über die der Fragebogen per E-Mail verbreitet werden kann.

Je mehr Sie über das vorhandene Wissen, die Fähigkeiten und Eigenschaften Ihrer Mitarbeiter wissen, desto leichter fällt Ihnen die interne Personalbeschaffung.

Bei Fehlbesetzung nicht verzweifeln

Manchmal stellt sich nach einer internen Beförderung heraus, dass der ausgewählte Mitarbeiter den Anforderungen an die Stelle doch nicht gerecht wird. Gerade, wenn es sich um eine Führungsposition handelt, kann das kritisch sein. Doch das ist kein Grund, sofort zu verzweifeln. Mit passenden Weiterbildungen oder dem Vermitteln von Zeitmanagement-Techniken können Sie Ihren Mitarbeiter noch zu einer kompetenten Führungskraft ausbilden.