Mann ist im Stress. Er telefoniert und zieht Jacke an.

So gehen Sie mit Nervosität um

Sind Sie schon Tage vor dem Vorstellungsgespräch nervös und angespannt? Durchatmen bitte: Das ist völlig normal. Doch übertriebener Stress muss nicht sein. So bekommen Sie Ihre Ängste in den Griff.
Eigentlich meint es unser Körper nur gut mit uns: Wenn wir uns bewähren müssen, flutet er unser Gehirn mit Adrenalin

Das macht uns wach, aufmerksam und leistungsfähig. Wenn Sie sich aber bereits Tage vor dem Vorstellungsgespräch schon verrückt machen oder vor lauter Aufregung kein Wort hervorbringen, brauchen Sie dringend ein paar Tricks, um sich zu entspannen.

Gute Vorbereitung nimmt den Stress vor dem Vorstellungsgespräch

Es ist wie damals in der Schule vor der Klassenarbeit: Je besser vorbereitet Sie sich fühlen, desto weniger gestresst sind Sie. Nehmen Sie sich also im Vorfeld genügend Zeit, über das Unternehmen Ihrer Wahl zu recherchieren. Lesen Sie sich insbesondere die Unternehmenswebsite in Ruhe durch und notieren Sie, was Ihnen wichtig oder bemerkenswert vorkommt.

Die Sorge, zu spät zum Vorstellungsgespräch zu kommen

Damit Sie ganz sicher pünktlich zu Ihrem Vorstellungsgespräch kommen, fahren Sie wenn möglich eine Stunde früher los und nutzen Sie die Zeit, um bei einem Kaffee in der Nähe noch mal in Ruhe durchzuatmen. Hier eine simple kleine Atemübung mit großem Effekt: Atmen Sie vier Sekunden lang ein, halten Sie die Luft vier Sekunden lang an und atmen Sie vier Sekunden lang aus. Nach einigen Wiederholungen werden Sie merken, wie Ihre Anspannung nachlässt.

Sollten Sie sich trotz guter Planung und Zeitpuffer tatsächlich verspäten, rufen Sie im Unternehmen an, erklären Sie kurz und sachlich die Gründe und nennen Sie die Zeit, um die Sie sich verspäten werden.

Soll ich meine Nervosität im Vorstellungsgespräch ansprechen?

Die Hände sind nassgeschwitzt und Sie verhaspeln sich bei der Begrüßung? Dann ergreifen Sie die Flucht nach vorn: Sprechen Sie Ihre Nervosität an! Niemand wird Ihnen so ein Geständnis übel nehmen – im Gegenteil, das wirkt nur menschlich und sympathisch. Sie werden sehen, danach fühlen Sie sich schon besser. Der anfängliche Smalltalk ist der richtige Zeitpunkt hierfür.

Die Angst vor dem ersten Eindruck

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Diese Binsenweisheit verleitet manchen Bewerber dazu, sich künstlich zu verhalten. Das durchschauen die meisten Gesprächspartner. Versuchen Sie nicht, jemanden zu imitieren. Seien Sie einfach freundlich und bleiben Sie Sie selbst. Lächeln Sie, achten Sie auf einen festen Händedruck, halten Sie Blickkontakt. Und schon haben Sie einen guten Eindruck gemacht!

Nervös vor der Selbstpräsentation

„Stellen Sie sich doch einmal kurz vor“. Es hilft nichts: Jetzt müssen Sie in flotten fünf bis zehn Minuten darlegen, wer Sie sind, was Sie können und was Sie wollen. Üben Sie diese Selbstpräsentation vor dem Spiegel, dem Partner oder Freunden. Ihr kleiner Vortrag muss sitzen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie ihn Wort für Wort auswendig herunterrattern müssen.

Kommen Sie zügig zu den Punkten Ihres Lebenslaufs, die für die Stelle besonders relevant sind. Nennen Sie einige Erfolge – ohne übertriebene Bescheidenheit, aber auch ohne Prahlerei. Leiten Sie zuletzt auf die Stelle über, für die Sie vorsprechen und sagen Sie kurz, warum Sie denken, dass Sie perfekt auf die Position passen.

Die Angst vor Fehlern – so stoppen Sie Ihren inneren Kritiker

Niemand mag perfekte Menschen. Auch Personaler und Führungskräfte nicht. Machen Sie sich also nicht verrückt: Selbst wenn Sie im Vorstellungsgespräch Fehler machen, bedeutet das noch lange nicht das Aus für Ihren Traumjob.

Auch wenn es schwer fällt: Wenn vor Ihrem inneren Auge ein Szenario vorbeizieht, bei dem Sie von einem Fettnäpfchen ins andere stolpern, rufen Sie sich selbst ein lautes „Stopp!“ zu. Solche negativen Gedanken sind pure Selbstsabotage.

Bedenken Sie: Ihre Bewerbung hat den Personaler bereits so überzeugt, dass sie viele Konkurrenten aus dem Feld geschlagen haben. Nun geht es darum, den ohnehin schon guten Eindruck zu bestätigen und zu festigen.

Malen Sie sich also ein Vorstellungsgespräch aus, in dem Sie glänzen: Sie wirken aufmerksam, antworten souverän, alle finden Sie sympathisch. Stellen Sie sich alles ganz plastisch vor. Diese Übung hilft Ihnen, die tatsächliche Situation entspannt zu meistern.

 

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