Ein Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch zu verschicken, ist keine Selbstverständlichkeit – zumindest nicht hierzulande. Was im englischsprachigen Raum Gang und Gäbe ist, nutzen Bewerber in Deutschland nur selten.

Das ist Ihre Chance: Rufen Sie sich mit einem Dankschreiben nach dem Jobinterview in Erinnerung und sammeln Sie Pluspunkte. Hier lesen Sie, worauf es dabei ankommt.

Warum sollten Sie sich nach dem Vorstellungsgespräch per E-Mail bedanken?

Danke zu sagen macht nicht nur Sie selbst glücklich, sondern ist auch ein Schlüssel zum Erfolg. Das gilt auch im beruflichen Kontext: Nach dem Vorstellungsgespräch ist ein Dankschreiben das gewisse Extra, mit dem Sie nochmal punkten – denn:

  • Sie signalisieren besonderes Interesse an der ausgeschriebenen Stelle.
  • Sie bleiben im Gespräch.
  • Sie zeigen Engagement und Motivation, indem Sie den extra Schritt gehen.
  • Sie wecken Sympathien.
  • Sie fallen auf und stechen aus der Masse der Bewerber hervor.
  • Ein ehrliches Dankeschön hört jeder gern!

Dankschreiben: So besser nicht

  • Aufdringlichkeit

Sich bei Ihren Gesprächspartnern zu bedanken ist eine gute Idee. Jedoch sollten Sie dies stets niveauvoll tun. Auf keinen Fall sollten Sie Ihre Interviewpartner zu Entscheidungen drängen oder Sie auf Deadlines festnageln. Forderungen wie: „Ich erwarte Ihre Entscheidung bis Ende nächster Woche“ sind ein absolutes No-Go.

  • Unprofessionalität

Ein gelungenes Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch ist nicht nur frei von Grammatik- und Rechtschreibfehlern, sondern trifft auch den richtigen Ton. Dabei ist das Dankschreiben persönlich, um sich vom Standard abzuheben. Machen Sie allerdings auf keinen Fall den Fehler und formulieren Sie zu informell. Ein flapsiger Schreibstil wirkt schnell niveaulos und anbiedernd.

  • Standard-Texte

Schnell aus dem Internet kopierte Vorlagen für Dankschreiben heben Sie nicht besonders hervor.
Denn: Auch Personaler sind über gängige Vorlagen auf Karriereportalen im Netz informiert. Vorgefertigte Standard-Schreiben und unpersönliche Danksagungen, die vor Phrasen strotzen, wirken schnell inhalts- und charakterlos.

  • Abschweifen

Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch gehören hierzulande nicht zum Standard. Deshalb wird der Personaler im Regelfall zunächst positiv überrascht sein, ein solches Schreiben von Ihnen zu erhalten. Dabei gilt jedoch, nicht zu sehr ins Detail zu gehen und den Adressaten nicht mit ellenlangen Rekapitulationen des Gesprächs langweilen. Schließlich hat er Sie bereits im Jobinterview kennengelernt.

Dankschreiben: So machen Sie einen guten Eindruck

  • Verwenden Sie persönliche Ansprachen

Ihr Schreiben sollte immer an die Person adressiert sein, die Sie zum Bewerbungsgespräch eingeladen hat. Auch die anderen Teilnehmer des Gespräches sollten Sie ansprechen, falls Sie sich deren Namen gemerkt haben. Stellen Sie jedoch sicher, dass Sie die Namen aller am Gespräch beteiligten Personen korrekt schreiben. So treten Sie Niemandem auf die Füße.

  • Geben Sie Ihrem Schreiben eine klare Struktur

Machen Sie in Ihrem Dankschreiben von Anfang an deutlich, um was es geht: Sie möchten sich für die Möglichkeit erkenntlich zeigen, dass Sie sich bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber vorstellen durften. Bedanken Sie sich bei Ihren Gesprächspartnern für deren Zeit und Aufmerksamkeit. Greifen Sie noch einmal ein bis zwei Punkte auf, die im Gespräch wichtig waren.

Ein Dankschreiben ist Ihre Gelegenheit, nochmals Ihre Qualifikationen hervorzuheben. Das macht vor allem Sinn, wenn Sie den Eindruck haben, dass noch etwas „Überzeugungsarbeit“ nötig ist. Am Ende Ihres Schreibens sollten Sie betonen, wie sehr Sie sich über die Einladung zu einem zweiten Gespräch freuen.

  • Achten Sie auf Rechtschreibung und Grammatik

Wenn Sie sich für eine Danksagung entscheiden, achten Sie auf korrekte Grammatik und Rechtschreibung. Lesen Sie Ihr Dankschreiben mehrmals durch, bevor Sie es versenden, denn der Adressat soll beim Lesen Ihrer E-Mail keinen negativen Eindruck bekommen.

  • Geben Sie Ihrem Schreiben eine persönliche Note

Beziehen Sie sich in Ihrem Schreiben explizit auf die ausgeschriebene Stelle und führen Sie Argumente an, warum Sie wertvoll für das Unternehmen sind. Achten Sie darauf, positiv zu bleiben: Selbst wenn Ihr Vorstellungsgespräch Ihrer Meinung nach nicht ideal verlaufen ist, betonen Sie die positiven Aspekte des Gespräches und Ihre Qualifikationen.

  • Warten Sie nicht zu lange

Verschicken Sie Ihr Dankschreiben nicht erst Wochen nach dem Vorstellungsgespräch – sonst wirken Sie unmotiviert und desinteressiert. Die Faustregel lautet: Das Dankeschön sollten Ihre Gesprächspartner spätestens 48 Stunden nach dem Vorstellungsgespräch erhalten.

Layout, Stil, Formulierung: So könnte Ihre Danksagung aussehen

Ihnen fehlen Ideen, wie Sie Ihre Gesprächspartner mit Ihrem Dankschreiben beeindrucken können? Orientieren Sie sich an unserem Muster. Übernehmen Sie den Text aber bitte nicht Eins-zu-eins. Auch Personaler sind über die Inhalte auf Karrieretipp-Seiten informiert. Mit einem kopierten Text glänzen zu wollen, kann also schnell peinlich werden.

Tipp: Wichtig ist es, dass Sie den richtigen Ton treffen. Eine Danksagung an den Geschäftsführer eines konservativen Unternehmens unterscheidet sich deshalb deutlich von einem Dankschreiben an ein junges Start-up. Hier ein allgemeines Beispiel.

Muster Dankschreiben: Sammeln Sie Pluspunkte

Sehr geehrte/r Herr/Frau [Name Ihres Haupt-Interviewpartners],

auf diesem Wege möchte ich mich bei Ihnen für unser Gespräch am [Zeitangabe] bedanken. Ich freue mich, dass ich die Möglichkeit hatte mich Ihnen vorzustellen und einen Eindruck von Ihrem Unternehmen zu bekommen. Unser Gespräch hat einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Besonders [hier einen allgemeinen Aspekt aufgreifen, etwa die angenehme Gesprächsatmosphäre, das Betriebsklima] in Ihrem Unternehmen hat mich beeindruckt.

Ich hoffe, Sie in Zukunft mit meinen [hier Qualifikationen und Skills auflisten, z. B. Englischkenntnisse, Kenntnisse einer bestimmten für die Stelle relevanten Software] bei Ihrer Arbeit unterstützen zu können. Aufgrund meiner Erfahrungen im Bereich [hier vorangegangene Erfahrungen und Kenntnisse anführen, zum Beispiel Projektmanagement, SEO-Kenntnisse] bin ich für Sie die perfekte Besetzung als [Stellenbezeichnung].

In unserem Gespräch haben wir auch das Thema [hier Aspekt des Gesprächs aufgreifen, der Ihnen besonders wichtig ist oder von dem Sie den Eindruck haben, das er im Gespräch nicht genug Beachtung gefunden hat, etwa Ihr Expertenwissen in einem für die Stelle relevanten Bereich] angeschnitten. Mit [hier Qualifikationen anführen] eigne ich mich besonders gut für die von Ihnen ausgeschriebene Position.

Die [hier Aspekt des Unternehmens einbringen, der Ihnen gefallen hat] hat mich überzeugt und meinen Wunsch verstärkt, Sie als [Jobbezeichnung] zu unterstützen.

[Tipp: Falls Sie im Gespräch persönliche Informationen mit Ihrem Interviewpartner ausgetauscht haben, können Sie an dieser Stelle Bezug darauf nehmen. Beispiele: „Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit in Ihrem Urlaub“, „Viel Spaß beim Fußballspiel am Samstag – ich drücke [Name der favorisierten Fußballmannschaft] die Daumen!“. Falls Sie sich nicht mehr sicher sind, welche persönlichen Informationen Ihr Gesprächspartner Ihnen gegeben hat, lassen Sie diesen Abschnitt weg.]

Ich freue mich sehr darauf, wieder von Ihnen zu hören und einen erneuten Gesprächstermin mit Ihnen zu vereinbaren.

Mit vielen Grüßen,

[Ihr Name]

Fazit: Danke gut, alles gut

Natürlich kostet so ein Dankschreiben Zeit und Mühe. Ein Aufwand, der sich aber durchaus lohnt: Sie rufen sich ins Gedächtnis zurück, machen einen guten zweiten Eindruck und stärken die Beziehung zu Ihren Gesprächspartnern. Damit hat das Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch enormes Potential: Es kann das entscheidende Zünglein an der Waage sein, dass Sie von der Konkurrenz abhebt. Damit Sie am Ende den Job bekommen!


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