HR-Manager sehen Festanstellung und Zeitarbeit als gleichwertig an bei der Entscheidung für einen Bewerber.
Bedeutung von temporärer Beschäftigung nimmt zu
Über die Hälfte (51 %) der HR-Manager in Deutschland beurteilen Bewerber mit Zeitarbeitserfahrung als gleichwertig zu Kandidaten, die sich aus einer Festanstellung bewerben. Vorteile bei der Einstellung ehemaliger Zeitarbeitskräfte sehen die Personaler vor allem dann, wenn sie geforderte Branchenerfahrung mitbringen (31 %). Zudem sagen 11 % der Befragten, temporäre Einsätze unterstrichen die Flexibilität eines Bewerbers. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Arbeitsmarktstudie von Robert Half, an der 200 HR-Manager in Deutschland teilnahmen.
Darüber hinaus bewerten 42 % der deutschen HR-Manager Lebensläufe von Bewerbern, die Berufserfahrung über Zeitarbeit gesammelt haben, sogar als positiv im Recruiting-Prozess. Nur 6 % der HR-Verantwortlichen sehen temporäre Einsätze generell als Nachteil. Sie vermuten, die Bewerber hätten Schwierigkeiten, eine Festanstellung zu finden.
„Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert“, erklärt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half. „Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise wurde Zeitarbeit von vielen Unternehmen aus Kosten- und Flexibilitätsgründen eingesetzt. Mittlerweile finden wir einen Arbeitnehmermarkt vor, gekennzeichnet durch eine niedrige Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel. Viele Unternehmen nutzen temporär beschäftigte Experten nun, um Schlüsselpositionen bei einzelnen Projekten besetzen zu können. Dementsprechend hat sich das Ansehen der Zeitarbeit grundlegend geändert: Wir vermerken eine höhere Wertschätzung auf Seiten der Unternehmen und Bewerber. Für die Kandidaten wird Zeitarbeit mehr und mehr zu einer attraktiven Karriereoption.“
Temporäre und Interim-Beschäftigte spielen größere Rolle
Die positiven Reaktionen der Personalverantwortlichen gegenüber Zeitarbeitern zeigen sich auch beim Ausblick in die Zukunft. 81 % der HR-Manager denken, dass sich der traditionelle Arbeitsplatz dahingehend entwickeln wird, dass Zeitarbeiter und Interim-Beschäftigte neben Festangestellten eine größere Rolle in Unternehmen spielen werden.
Die Hauptgründe für diese Einschätzung sind die Kosteneffizienz aufgrund variabler Personalausgaben (33 %) und der gestiegene Bedarf für mehr Ressourcenflexibilität (31 %). Darüber hinaus führen die befragten HR-Manager die Zunahme von Projektarbeit (14 %) an sowie die Möglichkeit, auf zusätzliche Kompetenzen außerhalb des eigenen Unternehmens zugreifen zu können (14 %).
Robert Half hat HR-Manager gefragt: Was ist der Hauptgrund dafür, dass temporäre und Interim-Beschäftigte neben Festangestellten eine größere Rolle spielen werden?
Gesamt | |
Kosteneffizienz aufgrund variabler Personalausgaben | 33 % |
Gestiegener Bedarf für mehr Ressourcenflexibilität | 31 % |
Zunahme an Projektarbeit | 14 % |
Nutzen von Kompetenzen, die im Unternehmen nicht vorhanden sind | 14 % |
Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2014, Befragte: 200 HR-Manager.