Mann liest laufend Stellenanzeigen in der Zeitung

Jede Stellenausschreibung ist anders. Das ist nicht immer leicht zu erkennen, denn formal ähneln sich die meisten Stellenanzeigen.

Wer genau hinsieht, findet bei der Jobsuche aber wertvolle Hinweise darauf, ob das eigene Jobprofil wirklich zu der Stellenausschreibung passt. Und kann seine Bewerbung entsprechend schreiben. 

Bloß nicht bei der Jobsuche abschrecken lassen

Unternehmen, die mit Stellenanzeigen auf Bewerbersuche gehen, wünschen sich oft die eierlegende Wollmilchsau. Also jemanden, der alles kann, alles weiß und dabei auch noch ein Teamplayer mit Humor ist.

„Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen“, rät Emine Yilmaz, Manager Permanent Services bei Robert Half. „Achten Sie darauf, was ganz oben in der Stellenausschreibung steht. Denn das, was in den Stellenanzeigen zuerst genannt wird, ist den Unternehmen in der Regel auch am wichtigsten. Wenn man die Anforderungen, die in der Stellenausschreibung beschrieben sind, zu 70 Prozent erfüllt, ist das schon sehr gut.“

Erkennen, welche Stellenausschreibung passt

„Internationales Unternehmen sucht verantwortungsvollen Bilanzbuchhalter (w/m) (HGB/IFRS). Voraussetzungen: Kenntnisse im Umgang mit SAP. Wünschenswert: selbstständiger und zielstrebiger Arbeitsstil.“ So könnte eine Stellenausschreibung stark zusammengefasst lauten. Die Frage ist: Welche Informationen kann man daraus lesen?

Wer Englisch spricht, ist sicher im Vorteil. Denn man bewirbt sich bei einem internationalen Unternehmen. Die explizite Nennung von „HGB/IFRS“ sagt klar, dass Bewerber (w/m) anerkannte Zertifikate, die zur Bilanzierung nach dem aktuellen Handelsgesetzbuch (HGB) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) qualifizieren, haben müssen.Am besten auch eine mehrjährige berufliche Praxis in diesen Bereichen.

SAP-Kenntnisse sind Pflicht. Aber eben nur Kenntnisse. Ein absolvierter Einstiegskurs kann als Qualifikation gegebenenfalls ausreichen. Der selbstständige und zielstrebige Arbeitsstil? Ist lediglich wünschenswert. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Sie dieses Kriterium erfüllen, gehen Sie in Ihren Bewerbungsunterlagen nicht darauf ein.

Schlagwörter aus der Stellenanzeige gezielt nutzen

„Wichtig ist, Schlagwörter zu erkennen und sie gezielt zu nennen, zum Beispiel im Anschreiben“, rät unsere Expertin.

„Wenn in einer Stellenausschreibung ein Lohnbuchhalter mit IHK-Zertifikat gesucht wird, Sie selbst dieses Zertifikat haben, dann machen Sie das in Ihrer Bewerbung möglichst gut deutlich. Beispielsweise könnten Sie diesen Punkt im Lebenslauf fett schreiben oder farbig markieren.

Wer zweifelt, kann durchaus zum Hörer greifen und den für die Stellenausschreibung Verantwortlichen oder direkt in der entsprechenden Fachabteilung anrufen. Lediglich, wenn in der Stellenanzeige explizit steht, dass Anrufe nicht erwünscht sind, gebietet es der Respekt, sich auch daran zu halten.“

Mehr Erfolg bei der Jobsuche

Nachfragen ist grundsätzlich sinnvoll. Stellenanzeigen sind zum Teil sehr stark standardisiert. Erst in einem Telefonat erfährt man vielleicht, dass man selbst über Zusatzqualifikationen verfügt, die durchaus zu der Stellenausschreibung passen. Wenn der Personalverantwortliche dann auch noch explizit dazu einlädt, eine Bewerbung zu schreiben und sie an das Unternehmen zu senden, kann das wie ein Turbo für die Jobsuche wirken.

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