Junge Frau spielt Gitarre und gibt dies als Hobby im Lebenslauf an.

Ein Jobangebot – unzählige Interessenten. Da ist es schwierig, aus der Masse der Bewerber herauszustechen. Geben Sie neben Ihren fachlichen Fähigkeiten deshalb auch Ihre Hobbys im Lebenslauf an. Diese sind kein Muss, verraten HR-Managern jedoch etwas Persönliches über Sie. Dadurch runden Sie Ihr Profil ab.

Doch Vorsicht: Nicht alle Hobbys hinterlassen einen guten Eindruck. Besonders geeignet sind Interessen, mit denen Sie Vielseitigkeit, Teamgeist oder Kreativität beweisen.

Wichtige Zusatzinformationen: Was Hobbys über Ihre Persönlichkeit verraten

Hobbys im Lebenslauf – ja oder nein? Diese Frage wird häufig diskutiert, mit immer derselben Antwort: Es kommt darauf an. Wenn Ihre Hobbys gut zur Wunschbranche und zu der ausgeschriebenen Stelle passen, sind sie ein wichtiger Zusatz am Ende Ihres Lebenslaufs. Zwar beeinflussen sie in den wenigsten Fällen den Auswahlprozess. Dennoch ergänzen sie Ihre Qualifikationen, Ihr Fachwissen und Ihre Berufserfahrung. So helfen sie Personalern dabei, sich ein umfassendes Bild von Ihnen als Bewerber zu machen.

Dabei gilt: Jedes Hobby lässt Rückschlüsse auf Sie als Persönlichkeit zu. Im besten Fall betonen Ihre Hobbys Ihre Vielseitigkeit und bestätigen den guten Eindruck, den der Personaler von Ihnen gewonnen hat. Vor allem für Berufseinsteiger mit wenig Erfahrung ist das eine gute Möglichkeit, das eigene Profil abzurunden. Im schlechtesten Fall können Ihre persönlichen Interessen aber auch zum Bewerbungskiller werden.

Denn jede Freizeitbeschäftigung, die Sie im Lebenslauf angeben, steht für bestimmte Charaktereigenschaften. Ein Überblick:

Fußball, Hockey, Basketball und Co.: Diese Sportarten zeigen Personalern, dass Sie erfolgsorientiert und gleichzeitig teamfähig sind. Hobbys wie Tennis dagegen lassen eher Rückschlüsse auf Sie als Einzelkämpfer zu.
Sie schwimmen und joggen in Ihrer Freizeit oder machen sogar bei Marathonläufen mit? Personalern beweisen Sie damit, dass Sie einen langen Atem haben, zielstrebig und belastbar sind. Zudem untermauern Sie Ihre körperliche Fitness.
Interessen wie Golf, Segeln oder Pferde- und Polosport gehören zu den Statushobbys. Daraus schließen HR-Manager, dass Sie einen bestimmten sozialen Umgang gewohnt sind und gut Kontakte knüpfen können.
Hobbys wie Bloggen, Twittern oder YouTuben lassen Rückschlüsse auf Ihre Aufgeschlossenheit für Trends zu. Damit zeigen Sie, dass Sie am Puls der Zeit sind, was gut zu modernen Unternehmen passt.
Auch mit bodenständigen Hobbys wie Kochen können Sie Pluspunkte sammeln. Dadurch stellen Sie sich als gesellig (Kochen für Freunde), offen für Neues (Rezepte ausprobieren) und kreativ dar.
Am meisten interessieren sich Personaler für Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten. Sie zeigen, dass Sie auch in Ihrer Freizeit Verantwortung übernehmen, sich für andere einsetzen und ein echter Teamplayer sind.

Computerspielen oder Basejumping: Hobbys als Bewerbungskiller

Für Hobbys im Lebenslauf gilt: Geben Sie gezielt Interessen an, die zur ausgeschriebenen Stelle passen. Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. So ist es zum Beispiel sinnvoll, Wandern oder Klettern als Interesse anzugeben, wenn Sie sich in der Outdoor-Branche bewerben.

Doch Vorsicht: Bei Hobbys mit hoher Verletzungsgefahr, wie Fallschirmspringen, Höhlentauchen oder Basejumpen, schrillen bei den meisten Personalern die Alarmglocken. Solche Interessen stehen für eine hohe Risikobereitschaft. Damit disqualifizieren Sie sich für Jobs, die Gewissenhaftigkeit und Bedacht voraussetzen. Sie bringen Personalverantwortliche ins Grübeln, ob Ihnen ein klassischer Beruf nicht schnell zu langweilig wird. Zudem befürchten HR-Manager, dass Sie oft krankheitsbedingt ausfallen.

Also doch lieber Standard-Hobbys wie Lesen, Freunde treffen oder Musik hören? Auch hier sollten Sie Ihre Interessen mit Bedacht wählen: Solche 08/15 Hobbys werden schnell als langweilig abgestempelt – und damit im schlimmsten Fall auch Sie.

Das gilt ebenso für passive Beschäftigungen, wie Fernsehen, Kino oder Computerspiele. Diese Hobbys haben ein eher negatives Image und werden mit einem ungeselligen Einzelgänger ohne soziales Netzwerk assoziiert. Das nimmt Ihnen die Chance, sich als motivierter Teamplayer zu positionieren.

Interessen im Lebenslauf: Rückfragen erlaubt

Bevor Sie also Hobbys im Lebenslauf angeben, die Sie als vermeintlichen Langweiler outen, lassen Sie diese lieber weg. Machen Sie auf keinen Fall den Fehler und erfinden Sie einfach Interessen dazu. Das wird spätestens im Bewerbungsgespräch zum Bumerang.

Auf Fragen, welches Buch Sie gerade lesen, wie viele Kilometer Sie joggen oder wohin Sie gereist sind, sollten Sie souverän antworten können. Sonst fällt das negativ auf Sie zurück.

Checkliste: Darauf kommt es bei Hobbys im Lebenslauf an

Auf den Punkt: Zählen Sie nicht alle Facetten Ihrer vielen Interessen auf. Beschränken Sie sich auf maximal vier Hobbys.
An die Stelle angepasst: Wählen Sie Ihre Hobbys mit Bedacht und im Hinblick auf die Stelle aus. Die damit verbundenen Eigenschaften sollten zum Job passen.
Erfolge hervorheben: Sie haben in Ihrer Freizeit selbstgesteckte Ziele erreicht, dann geben Sie diese auch mit an – zum Beispiel „Halbmarathon (zweiter Sieger)“.
Extreme vermeiden: Verletzungsträchtige Hobbys kommen bei Personalern nicht gut an. Risikofreude beißt sich mit Berufen wie Controller, Qualitätsmanager oder Positionen mit hoher Budgetverantwortung.
Ehrlich währt am längsten: Bleiben Sie bei Ihren Hobbys bei der Wahrheit und stellen Sie sich auf Rückfragen ein. Ansonsten fallen Sie schnell als Hochstapler durch.
Rechtschreibung beachten: Betiteln Sie den Block „Hobbys“ im Lebenslauf auch genauso– und nicht als „Hobbies“. Diese Schreibweise bleibt dem Englischen vorbehalten. Schreiben Sie im Zweifel besser „Interessen“ oder „Engagement“ – das wirkt seriöser.

 

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