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Personaler*innen wünschen sich angesichts der Anzahl von Bewerbungen, die sie sichten müssen, klar strukturierte und informativen Lebensläufe. Für Jobsuchende bedeutet das, dass sie in ihrer beruflichen Vita möglichst nur relevante Angaben machen sollten und alles andere weglassen. Doch was gehört nicht in den Lebenslauf? Das erfahren Sie in diesem Ratgeber.

4 Fragen, die helfen, einen guten Lebenslauf mit den richtigen Inhalten zu erstellen:

  1. Auf welche Inhalte kommt es an?
  2. Wie weit zurück sollte der Lebenslauf reichen?
  3. Muss man im Lebenslauf alle Arbeitgeber angeben?
  4. Was gehört nicht in den Lebenslauf?

1. Auf welche Inhalte kommt es an?

Der Lebenslauf ist bei den meisten Bewerbungsverfahren Pflicht. Für viele Personaler*innen ist er sogar wichtiger als das Anschreiben, denn im Gegensatz dazu fasst er übersichtlich und in Kurzform die wesentlichen Kenntnisse und Erfahrungen der Bewerber*innen zusammen. Diese kompakte und schnell erfassbare Darstellung ist besonders in Unternehmen gern gesehen, die täglich sehr viele Reaktionen auf ihre Stellenanzeigen erhalten. Dort bleibt oft nur wenig Zeit, um die eingegangenen Unterlagen zu sichten.

Umso wichtiger ist es für die Verfasser*innen, den Lebenslauf und seinen Inhalt individuell auf die Erfordernisse der gewünschten Position zuschneiden. Das bedeutet vor allem, sich dabei auf das Wesentliche zu beschränken und Überflüssiges zu vermeiden. Andernfalls strapazieren sie die Geduld der Leser*innen und werden bereits in einer frühen Phase aussortiert, nur weil ihre Bewerbung nicht schnell genug auf den Punkt kam und zu viele irrelevante Informationen enthielt.

Deshalb sollten Sie alles weglassen, das mit der angestrebten Stelle nichts zu tun hat. Geht es beispielsweise um eine höhere Finance-Position, interessiert sich in der Personalabteilung niemand für Ihre etwaigen Erfolge als Cocktail-Mixer in einer Bar während Ihrer Studienzeit. Es sei denn, Sie haben währenddessen etwas geleistet, das Ihre Befähigung für den neuen Job unterstreicht. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn Sie dort den Einkaufsprozess maßgeblich verändert und dadurch Kosten gesenkt hätten.

Dementsprechend stellt sich unweigerlich die Frage: Was gehört in den Lebenslauf und was nicht? Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Ihre Bewerbungen von unnötigem Ballast zu befreien und dadurch Ihre Erfolgsaussichten zu verbessern.

2. Wie weit zurück sollte der Lebenslauf reichen?

Der Lebenslauf muss nicht Ihren gesamten Werdegang widerspiegeln. So ist es unerheblich, wann und wo Sie in die erste Klasse gegangen sind. Das heißt nicht, dass Sie im Lebenslauf Ihre Schulbildung komplett weglassen. Doch beschränken Sie sich dabei auf weiterführende Schulen beziehungsweise den höchsten erreichten Abschluss. Berufliche oder nebenberufliche Weiterbildungen sollten Sie nur in den Lebenslauf aufnehmen, wenn sie für die Stelle relevant sind und nicht schon ewig zurückliegen.

Natürlich kommt es immer auch auf Ihr Lebensalter beziehungsweise die jeweilige Karrierestufe an. Je jünger Sie sind, desto wichtiger können beispielsweise absolvierte Schulpraktika oder Auslandsaufenthalte während des Studiums sein – sofern Sie für die Stelle von Belang sind. Stehen Sie schon seit geraumer Zeit im Job, beschränken Sie sich besser nur auf die letzten wichtigen Stationen in Ihrem Berufsleben.

Wie weit der Lebenslauf zurückreichen sollte, lässt sich also nicht pauschal sagen. Auf jeden Fall aber sind aktuelle Entwicklungen in Ihrem Werdegang wichtiger als Ereignisse, die bereits Jahrzehnte zurückliegen. Das gilt etwa dann, wenn Ihr Job eng mit der fortschreitenden Digitalisierung verbunden ist. Welche IT-Fortbildung Sie vor 15 Jahren gemacht haben, ist angesichts des rasanten technologischen Wandels in vielen Fällen eher unerheblich.

3. Muss man im Lebenslauf alle Arbeitgeber angeben?

Nicht unbedingt. Vor allem unwichtige oder kurze Beschäftigungen von wenigen Wochen oder Monaten brauchen Sie nicht zwingend zu erwähnen. Allerdings gehen Sie damit das Risiko von Lücken im Lebenslauf ein, die Sie eventuell erklären müssen. Stellen Sie sich also spätestens bei einem möglichen Vorstellungsgespräch auf entsprechende Nachfragen ein. Auf keinen Fall sollten Sie dann weiße Flecken in Ihrem Lebenslauf verschweigen. Personaler*innen sind darauf geschult, Brüche in Werdegängen zu erkennen. Sie bemerken auch schnell, wenn Menschen einen Lebenslauf fälschen. Wer darauf mit offenkundigen Ausflüchten oder gar Lügen reagiert, setzt die eigene Glaubwürdigkeit sowie die Jobchance aufs Spiel.

4. Was gehört nicht in den Lebenslauf?

Viele Angaben im Lebenslauf sind sicherlich gut gemeint, erfüllen allerdings nicht den beabsichtigten Zweck. Auch wenn Sie glauben, der Personalabteilung mit einer möglichst umfangreichen Vita einen guten Dienst zu erweisen und ein komplettes Bild von ihren Fähigkeiten anzubieten. Tatsächlich erreichen Sie oft wegen der bereits angesprochen Zeitnot etlicher Personaler*innen das Gegenteil: Ihre Bewerbung wandert nicht vollständig gelesen auf den Absagen-Stapel.

Überprüfen Sie folgende Punkte in Ihrem Lebenslauf deshalb besonders kritisch:

  • Persönliche Angaben, die über wichtigsten Kontaktmöglichkeiten hinausgehen, lassen Sie besser weg. Dazu gehören Informationen über Ihre Herkunft, Religion, Familienstand, vorhandene Kinder oder politische Präferenzen. Die gehen die Personalabteilung nichts an. Auch die früher üblichen Angaben über die Berufe der Eltern sind heute völlig uninteressant. 
  • Hobbys im Lebenslauf sind meist ebenfalls nicht unbedingt notwendig. Ausnahme: Sie stehen in engem Zusammenhang mit dem Jobprofil oder zeugen von besonderen Hard oder Soft Skills. In dem Fall sind private Interessen ebenso wie ehrenamtliche Tätigkeiten eine Erwähnung wert.
  • Ungenaue Zeitangaben zu beruflichen Etappen machen keinen guten Eindruck und führen nur zu Irritationen. Seien Sie präzise und schreiben Sie beispielsweise “3/2013 – 8/2016 Buchhalter bei Firma XYZ” statt “2013 – 2016 Buchhalter bei Firma XYZ”.
  • Reine Aufzählungen mit Zeitspannen beruflicher Positionen bieten Personaler*innen allerdings noch keinen Mehrwert. Besser ist es, nicht nur die Jobbezeichnung zu nennen, sondern auch damit verbundenen Tätigkeiten oder die wichtigsten Projekte zu beschreiben. Stellen Sie Ihre Rolle dabei möglichst explizit heraus.
  • Ein abwechslungsreich gestaltetes Layout Ihres Lebenslaufs unterstreicht nur selten Ihr kreatives Potenzial. Eher führt es zur Verwirrung und erschwert das Lesen. Nutzen Sie stattdessen für die Formatierung Ihres Lebenslaufs klare Überschriften, Spalten und sorgfältig ausgewählte Fettungen. Sie verleihen dem Lebenslauf Struktur und heben besonders wichtige Stellen hervor.
  • Begriffe wie “Selbstfindungsphase” sollen oft Lücken im Lebenslauf füllen. Das mag in jungen Jahren noch funktionieren, meist wirkt Selbstfindung aber eher wie eine Verlegenheitslösung. Wer die Pubertät längst hinter sich hat, sollte Unterbrechungen im Lebenslauf lieber konkret begründen.

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