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Motivierte Mitarbeitende identifizieren sich mit dem Unternehmen, sind engagierter bei der Arbeit und erreichen mehr. Aber wie können Führungskräfte zu Motivatoren werden und ihre Teams zu Bestleistungen inspirieren? Unsere Checkliste zeigt, auf welche Aspekte es dabei ankommt.

Mitarbeiter*innen richtig führen und motivieren für bessere Ergebnisse

Es ist kein Geheimnis, dass unmotivierte Mitarbeitende einem Unternehmen schaden. Sie bringen geringere Leistung, haben vielleicht innerlich schon gekündigt, beteiligen sich weniger mit eigenen Ideen und Initiativen und können oft die Kolleg*innen in ihrem Umkreis entmutigen. Es liegt an den Führungskräften, ihre Mitarbeiter*innen richtig zu führen und zu motivieren. Aber was ist ein Motivator? Eine Person, die selbst mit gutem Beispiel vorangeht, das Team begeistert, dessen Bedürfnisse erkennt und ihm hilft, sich zu entwickeln.

Grundsätzlich lässt sich zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation unterscheiden. Erstere kommt von innen heraus und ist vorhanden, wenn Mitarbeitende ihre Aufgaben als erfüllend wahrnehmen und Spaß an der Arbeit haben. Extrinsische Motivation wird durch äußere Anreize erzeugt, zum Beispiel durch Belohnungen. Sie ist in der Regel kurzfristiger als die intrinsische Motivation, weil sich die Freude über eine Belohnung früher oder später erschöpft. Dagegen wird die intrinsische Motivation immer wieder neu entfacht.

Um zum Motivator zu werden, kombinieren Führungskräfte am besten beide Wege. Auch wenn sie nicht alle Aspekte direkt beeinflussen können, zum Beispiel das Gehalt, sollten sie für ihr Team einstehen. Unsere Checkliste zeigt, wie sich Mitarbeiter*innen motivieren lassen.

1. Lob und Wertschätzung zeigen

Die Mitarbeitenden richtig zu loben, hilft sehr dabei, sie zu motivieren. Der Zuspruch sollte spontan und ehrlich kommen, wenn das Teammitglied eine gute Leistung gezeigt hat. Weder sollte er übertrieben und aufgesetzt wirken, noch zu sparsam verteilt werden.

Genau wie Lob als Motivation dienen kann, sind auch Wertschätzung und Anerkennung für Mitarbeiter*innen sehr motivierend. Der Unterschied zum Lob ist dabei: Wertschätzung ist eine grundsätzliche Haltung, die die Führungskraft dem Teammitglied entgegenbringt. Sie legt Wert auf dessen Meinung und fördert es, äußert aber auch konstruktive Kritik, an der es wachsen kann. Lob ist dagegen auf eine konkrete Leistung bezogen.

2. Sinnhaftigkeit und Erfüllung geben

Um die intrinsische Motivation von Mitarbeiter*innen zu fördern, ist es wichtig, ihnen sinnhafte und erfüllende Aufgaben zu geben. Die Teammitglieder sollten sich mit der Mission und den Werten des Unternehmens identifizieren. Dazu können Führungskräfte beitragen, indem sie größere Zusammenhänge aufzeigen und den Beitrag des Teams zum großen Ganzen hervorheben. So gelingt es ihnen, andere zu inspirieren und zu starken Leistungen anzuspornen. Durch regelmäßige Gespräche erkennen sie, ob die Aufgaben einer Person noch Spaß machen oder vielleicht zu eintönig für sie werden.

3. Angemessenes Gehalt zahlen

Die monetäre Anerkennung wird oft für sehr wichtig gehalten, ist aber häufig überbewertet. Motivation wächst durch Gehalt nicht unbegrenzt und es handelt sich definitiv um ein Instrument zur Steigerung der extrinsischen Motivation. In der EY-Jobstudie 2021 gaben nur 37 % der Männer und 29 % der Frauen an, ein hohes Gehalt motivierend zu finden. Auf jeden Fall sollte es aber marktüblich sein, denn ein zu geringes Gehalt kann durchaus demotivierend wirken und als mangelnde Wertschätzung wahrgenommen werden.

4. Starkes Team aufbauen

Für 78 % der Frauen und 72 % der Männer ist ein gutes Verhältnis zu den Kolleg*innen laut der EY-Jobstudie motivierend. Das lässt sich durch regelmäßige Teamevents stärken. Führungskräfte können außerdem auf verschiedenen Wegen den Austausch fördern und darauf achten, dass die Profile ihrer Teammitglieder sich gut ergänzen.

5. Perspektiven und Weiterentwicklung anbieten

Wer Mitarbeiter*innen richtig führen und motivieren will, sollte ihnen Perspektiven geben sowie fordernde Aufgaben und Verantwortung übertragen, anstatt Mikromanagement zu betreiben. Das setzt voraus, die Stärken der Mitarbeiter*innen zu erkennen. Gezielte Weiterbildung zeigt den Beschäftigten, dass sie dem Unternehmen wichtig sind. Zudem sollten regelmäßig Gespräche über neue Perspektiven und die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen stattfinden. Möglicherweise möchte sich ein Teammitglied in eine bestimmte neue Richtung entwickeln, findet aber keine Gelegenheit, den Wunsch zu platzieren. Auf Dauer kann es sich dadurch übergangen fühlen und demotiviert werden.

6. Flexibilität ermöglichen

Laut der EY-Jobstudie würden 23 % der Befragten für mehr Freizeit auf Teile ihres Gehalts verzichten und 24 % ziehen das zumindest in Erwägung. Wer die Möglichkeit zu Home-Office, flexiblen Arbeitszeiten und Teilzeit gibt, verbessert die Work-Life-Balance seines Teams und motiviert es dadurch.

7. Gute Ausstattung bereitstellen

Langsame Computer und unbequeme Stühle sind Gift für die Motivation, weil sie den ganzen Tag über stören. Eine Investition in gutes technisches Equipment und ergonomische Büromöbel (egal ob im Büro oder im Home-Office) lohnt sich deshalb, um Mitarbeitende zu motivieren. Es kann außerdem sehr helfen, den Teammitgliedern die Auswahl der eigenen Ausstattung zu überlassen.

8. Für Wohlbefinden sorgen

Schon kleine Gesten können die Motivation steigern und die Wertschätzung der Führungskraft zeigen, zum Beispiel ein Obstkorb, hochwertiger Kaffee und weitere Getränke oder Eis für alle an einem besonders heißen Sommertag. Teammitglieder im Home-Office sind dabei nicht zu vergessen und erhalten zum Beispiel ein Überraschungspaket mit Snacks.

Wenn Führungskräfte sich in allen diesen Bereichen bemühen, ihre Mitarbeiter*innen richtig zu führen und zu motivieren, werden sie durch ein starkes und loyales Team belohnt. Besonders anspornend ist es, wenn sie sich auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen einstellen und erkennen, was sie individuell am meisten motiviert. Während ein Teammitglied vor allem auf Lob anspricht, legt ein anderes vielleicht mehr Wert auf Flexibilität oder Vertrauen.

Sie möchten herausfinden, ob Sie ein motivierendes Gehalt zur Motivation Ihrer Mitarbeitenden bieten? In unserer Gehaltsübersicht verschaffen Sie sich einen Überblick.

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Bildquelle: Carl Heyerdahl - unsplash.com


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