Vertrauen im Home-Office: Remote-Work richtig managen

Von Christina Holl on 4. Februar 2022
Geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Wegen Covid-19 befindet sich ein Großteil Ihrer Belegschaft im Home-Office und ein Ende ist nicht in Sicht? Sicherlich haben Sie sich längst gefragt, welche Auswirkungen das auf die Produktivität und Motivation Ihrer Mitarbeitenden hat. Einige Tipps, wie Ihnen der Spagat zwischen Führen und Vertrauen gelingt.

Remote-Work: Vorteile und Nachteile für beide Seiten

Arbeitszeiterfassung, Team-Meetings, der kontrollierende Blick über die Schulter der Mitarbeitenden. Sie haben als Führungskraft gerne das Zepter in der Hand, doch die Corona-Pandemie hat es Ihnen aus der Hand genommen? Home-Office ist in deutschen Unternehmen mittlerweile an der Tagesordnung und viele Teammitglieder sind gefühlt „außer Reichweite”. Doch das braucht Sie nicht zu beunruhigen, wenn Sie stärker auf Vertrauen statt Kontrolle setzen.

Das „New-Work”-Prinzip hat Vorteile und Nachteile – für beide Seiten. Was am Anfang noch gewöhnungsbedürftig war, wird jedoch immer mehr zum Alltag. Unternehmen müssen sich auch nach COVID-19 auf Remote-Work ein- und umstellen, denn immer mehr Beschäftigte wollen im Home-Office bleiben. Da können Bedenken aufkommen, ob die Produktivität und die Motivation der Mitarbeitenden auch langfristig erhalten bleibt. Daher sollte teilweises oder gänzliches Home-Office geplant und gut organisiert werden. 

Voraussetzungen für das Home-Office schaffen

Zuhause genauso produktiv wie im Büro: Das ist der Wunsch vieler Arbeitgeber, die ihre Angestellten ins Home-Office schicken. Doch reichen die heimische Couch und der Job-Laptop dafür aus? Wer ab und an remote arbeitet, freut sich vielleicht über die gemütlichen Arbeitsbedingungen zu Hause. Doch gemütlich ist leider nicht gleich fit: Viel zu oft kommt die Gesundheit im Home-Office zu kurz.

Ein Unternehmen trägt Mitverantwortung für die physische und mentale Gesundheit seiner Angestellten am Arbeitsplatz – das gilt auch fürs Home-Office! Neben der körperlichen Fitness und einer adäquaten Ausstattung sind weitere wichtige Dinge zu beachten wie beispielsweise der Teamspirit. Denn auch der kann im Home-Office deutlich leiden. Wer den ganzen Tag allein im heimischen Single-Büro vor sich hin arbeitet, fühlt sich schnell isoliert und dies kann zu Demotivation führen. Als Arbeitgeber sollte Ihnen somit daran gelegen sein, möglichst viele Fallstricke des Home-Office zu umgehen. 

Work-Life-Balance im Home-Office unterstützen

Sie wissen nicht, wie es bei Ihren Mitarbeitenden zu Hause aussieht? Das müssen Sie auch nicht. Ein großes Interesse sollten Sie allerdings daran haben, welche Arbeitsbedingungen Ihr Team in den eigenen vier Wänden hat. In allererster Linie ist dort die Ausstattung des Arbeitsplatzes entscheidend. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch, ein ergonomischer Bürostuhl, ein externer Bildschirm und vielleicht ein Headset zusätzlich zum Arbeitslaptop sind wichtige Bausteine für produktives und gesundes Arbeiten von zu Hause aus. 

Unterstützen Sie Ihre Angestellten dabei, ihr Home-Office gesundheitsfördernd einzurichten. Denn nur so können sie langfristig die Leistung erbringen, die Sie sich wünschen. Suchen Sie das offene Gespräch mit Ihren Mitarbeitenden und bieten Sie gegebenenfalls Unterstützung bei der Umsetzung an. Das zeigt Ihren Angestellten, dass Sie Interesse an ihnen und ihrer Gesundheit haben.

Ebenso wichtig sind ausreichende Pausen und Bewegung. Ermuntern Sie Ihr Team, regelmäßig Ausgleich zur Arbeit zu schaffen. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder ein kleines Workout in der Mittagspause setzen Endorphine frei und schaffen einen freien Kopf für weitere To-Dos. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Vielleicht teilen Sie Ideen für ein „Schreibtisch-Workout” mit Ihren Mitarbeitenden oder setzen 15 Minuten Meditation auf den gemeinsamen Tageskalender. 

Nicht zu kurz kommen sollten neben der Bewegung auch gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. In der gemeinsamen Kaffeeküche standen noch Obst und Smoothies bereit, jetzt verleitet das Home-Office dazu, schnell etwas am Schreibtisch zu essen oder die wichtige Mittagspause ausfallen zu lassen. Achten Sie darauf, ob sich Ihre Angestellten auch wirklich ausreichend Pausen nehmen und erinnern Sie sie daran, wie wichtig eine gesunde Ernährung und Bewegung ist. 

Regeln aufstellen und Kommunikation fördern

Flex-Work, wie sie heutzutage oft praktiziert wird, trägt zwar maßgeblich zur Work-Life-Balance der Mitarbeitenden bei, doch damit Flex-Work und Home-Office langfristig zusammen gelingen, ist ein verbindliches Rahmenwerk vonnöten. Legen Sie Kernarbeitszeiten fest, machen Sie die Erreichbarkeit aller Mitarbeitenden transparent und lassen Sie Pausen ankündigen. Das gibt nicht nur Ihnen das Gefühl, Arbeitsabläufe besser strukturieren zu können, auch bleiben diese für alle besser nachvollziehbar. 

Dennoch sollten Sie vermeiden, alle einzelnen Schritte der Telearbeit überwachen zu wollen. Dies wird Ihnen nur schwerlich gelingen. Vertrauen Sie Ihren Angestellten und äußern Sie dieses Vertrauen auch! Kontrollieren Sie nicht den Weg, sondern wertschätzen Sie das Endergebnis. Das baut Stress und Druck bei Ihren Mitarbeitenden ab und Vertrauen zu Ihnen auf.

Wertschätzung und Lob sind – anders als im Büro, wo man sich noch täglich begegnete – im Home-Office mehr denn je angebracht. Teilen Sie Ihren Angestellten mit, was gut läuft und feiern Sie Erfolge gemeinsam  – wenn auch nur in einer Online-Video-Konferenz. Nehmen Sie sich die Zeit, mit Ihren Angestellten auch über negative Erfahrungen mit der Heimarbeit zu reden. Das stärkt den Zusammenhalt und bietet Raum für Zwischenmenschliches. Vielleicht loben Sie auch die tolle Zusammenarbeit trotz Home-Office. Sollten Sie merken, dass nicht jede*r glücklich mit der Remote-Work ist: Bieten Sie Unterstützung an. Damit auch die Mitarbeitenden unter sich in Kontakt bleiben, setzen Sie Kommunikations-Tools ein, sodass Ihr Team sich außerhalb von E-Mail und Anrufen austauschen kann.

Hybride Teams zusammenbringen

In einigen Unternehmen ist es Mitarbeitenden mittlerweile freigestellt, ob sie ins Büro kommen oder lieber im Home-Office arbeiten möchten. Da ist eine Teilung in hybride Teams vorprogrammiert. Die, die im Home-Office arbeiten, könnten sich schnell vom Rest isoliert fühlen, während die Arbeitenden vor Ort die Remote-Worker aus den Augen verlieren. Hier gilt es, alle an einen (Schreib-)Tisch zu holen.

Sorgen Sie dafür, dass alle durch regelmäßige Online-Meetings miteinander in Verbindung und auf dem neuesten Stand bleiben. Planen Sie online Team-Events, an denen jede*r Mitarbeitende teilnehmen kann. Schauen Sie darauf, dass Arbeitsprozesse möglichst ausgewogen von allen im Team bespielt werden. Moderieren Sie die Teamarbeit und fördern Sie das Miteinander. Denn nur, wenn alle Mitarbeitenden gleichermaßen einbezogen werden, können sie motiviert und produktiv arbeiten – ganz gleich, von wo. 

Die Umstellung auf Home-Office und Flex-Work ist eine Herausforderung für Arbeitgeber und für Arbeitnehmer. Nur wenn beide Seiten eine persönliche Bindung entwickeln, kann Vertrauen aufgebaut werden und Remote-Work auch auf lange Sicht erfolgreich sein. Führungskräfte sollten das Gespräch mit ihren Untergebenen suchen und Anzeichen wahrnehmen, wenn sich Mitarbeitende durch das Home-Office isoliert oder gestresst fühlen. Kommunikation ist hier der Schlüssel zum Erfolg!

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Bildquelle: © Yasmina H / Unsplash.com


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