Vorgesetzter, Motivator und Fachexperte in einem – mittlere Manager sind Garanten für den Unternehmenserfolg und deshalb sehr hoher Belastung ausgesetzt. Wenn die nötige Entlastung ausbleibt, drohen Burnout und der Verlust wertvoller Mitarbeiter.

Führungskräfte im mittleren Management sind oft wahre Tausendsassa: Sie vermitteln zwischen oberer und unterer Hierarchieebene, verantworten die Umsetzung der Unternehmensstrategie und übernehmen selbst Fachaufgaben. Mit diesem bunten Strauß an Aufgaben geht großer Leistungsdruck einher. Mitarbeiter und Vorgesetzte konfrontieren sie mit unterschiedlichsten Ansprüchen und Erwartungen.

Viele dieser sogenannten „Sandwich-Manager” reibt die Mehrfachbelastung als Personalverantwortliche, Kommunikatoren, Motivatoren und Fachexperten auf. Das kann nicht im Interesse des Arbeitgebers sein, sind sie in ihrer Vermittlerfunktion doch Garanten für den Erfolg vieler Unternehmen.

Höchste Zeit die beanspruchten Führungskräfte zu entlasten, bevor sie ausbrennen oder die Motivation leidet – im eigenen und im Unternehmensinteresse.

Unterstützung von außen

Laut einer Studie der Dr. Jürgen Meyer Stiftung sehen sowohl Unternehmen als auch mittlere Manager selbst die Umsetzung der Unternehmensstrategie als eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Vielerorts sind sie allerdings zu stark in Fachaufgaben eingebunden, um sich ausreichend mit der Unternehmensstrategie beschäftigen zu können. Oftmals sind das Fachaufgaben, die sie eigentlich an Mitarbeiter delegieren sollten. Das Problem dabei: Meist stehen nicht genügend Mitarbeiter zur Verfügung.

Besonders in arbeitsintensiven Zeiten – wie während des Jahresabschlusses – trifft das zu. In solchen Situationen, in denen die Belastung nur temporär ansteigt, rechnet sich die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter in der Regel nicht. Das heißt allerdings nicht, dass mittlere Manager die Doppelbelastung stemmen sollten oder überhaupt können.

Einen Ausweg aus dieser Situation bietet Hilfe von außen, zum Beispiel in Form von Zeitarbeit. Während eines festgelegten Zeitraums unterstützen sie die festangestellten Kollegen im operativen Bereich, welche wiederum den Führungskräften Fachaufgaben abnehmen. So bleibt mehr Zeit für strategische Aufgaben.

Miteinbeziehen in Strategieentwicklung

Die oben genannte Studie postuliert außerdem, dass den „Sandwich-Managern” nicht nur bei der Umsetzung, sondern auch bei der Entwicklung von Unternehmensstrategien eine wichtige Rolle zukommt. Die von ihnen bereitgestellten Informationen stellen oft eine wesentliche Grundlage für die Strategieentwicklung dar.

Manche Unternehmen unterschätzen die Rolle des mittleren Managements in diesem Bereich. Viele wollen die ohnehin stark beanspruchten Führungskräfte vermutlich nicht zusätzlich belasten. Doch ihre mangelnde Einbindung in die strategische Planung könnte sich in Zukunft noch stärker auf den Unternehmenserfolg auswirken. Gerade umfassende Veränderungsprozesse wie die Digitalisierung erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Hierarchieebenen.

Es ist unerlässlich, dass mittlere Manager bereits bei der Planung ihre Erfahrung aus dem operativen Bereich einbringen - und nicht erst bei der Umsetzung. Um die nötigen Freiräume zu schaffen, können Unternehmen auch hier auf externe Unterstützung zurückgreifen.

Hilfe von externen Führungskräften

Interim Manager entlasten das mittlere Management, indem sie übergangsweise einen Teil der Führungsaufgaben übernehmen. Dazu zählt auch die Einarbeitung von Mitarbeitern, die diese Aufgaben im Anschluss selbständig weiterführen. Somit lässt sich dieses Problem langfristig lösen.

Interim Manager sind es gewohnt, sich schnell in neue Arbeitsumgebungen einzuarbeiten. Ein spezielles Matching-Verfahren, wie es Robert Half anwendet, sorgt außerdem dafür, dass Unternehmen und der Manager auf Zeit gut zusammenpassen. So können sich die Führungskräfte stärker auf ihre strategischen Aufgaben konzentrieren, das Unternehmen voranbringen – und auch ihre eigene Position stärken.

Vermittlung wichtiger Führungskompetenzen

Temporäre Unterstützung kann auch bei der Weiterbildung und Qualifizierung der „Sandwich-Manager” genutzt werden. Die Anforderungen an die Führungskompetenz wird in den nächsten Jahren weiter wachsen, zum Beispiel im Bereich Diversity Management. Nicht immer sind die mittleren Manager aber ausreichend auf diese Herausforderungen vorbereitet. Sie brauchen dann Unterstützung in Form entsprechender Schulungen oder Coachings.

Eine Pauschallösung gibt es allerdings nicht. Die richtige Strategie hängt stark von den Bedürfnissen und der Situation Ihres Unternehmens ab. In jedem Fall sollte die Belastung des mittleren Managements im Auge behalten werden. Denn wenn die Mittelschicht bröckelt, wackelt in der Regel das Unternehmen.

Sind Sie auf der Suche nach den passenden Führungskräften für Ihr Unternehmen? Wir helfen Ihnen gern dabei, die richtige Lösung zu finden. 

Personalanfrage

Bildquelle: © Syda Productions / Fotolia.com