Die Corona-Pandemie hat die meisten Unternehmen unvorbereitet getroffen: Hastig schoben sie die interne Digitalisierung an. Nun brauchen sie Mitarbeiter, die damit umgehen können. Das Gute ist: Viele Arbeitnehmer haben sich in den vergangenen Monaten – freiwillig oder gezwungenermaßen – eine Menge Fähigkeiten angeeignet im Umgang mit neuen Technologien. Sie auch? Dann sollten Sie Ihre relevanten IT-Kenntnisse auf passende Weise unbedingt im Lebenslauf unterbringen. So geht's.

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Darum sind aktuelle IT-Kenntnisse im Lebenslauf so wichtig

Die Bekämpfung der Corona-Pandemie bringt für viele Beschäftigte Veränderungen mit sich. In zahlreichen Bereichen ist das an der Verlagerung der Arbeit ins Home-Office und/oder der Einführung von Kurzarbeit zu spüren. Ein Trostpflaster: Immerhin lassen sich diese Einschränkungen für die nächsten Karriereschritte nutzen, weil sie den Betroffenen zum Beispiel den Weg zur Arbeit und damit Zeit ersparen. Wenn Sie nicht genau wissen, wie es weitergeht, ist jetzt vielleicht ein guter Zeitpunkt, vorsorglich schon einmal den Lebenslauf zu aktualisieren. Und zwar auch hinsichtlich bestehender oder neu erworbener IT-Kenntnisse. Denn darauf legen viele Unternehmen jetzt und für die Zeit nach Corona besonderen Wert.

Ein wesentlicher Grund dafür ist die Digitalisierung, die im Zuge der Corona-Krise starken Aufschwung bekommen hat. Gleichzeitig hat die Pandemie für viel Unsicherheit gesorgt. In der Folge legen Unternehmen den Fokus auf Risikominderung und Kosteneffizienz. Deshalb gehen viele Investitionen für geeignete Tools und Lösungen in den IT-Bereich. 

Das zeigen die Antworten in einer Robert-Half-Erhebung unter 300 deutschen Führungskräften (CFOs, CIOs und weitere Personalverantwortliche). Darin wurden sie nach ihrer aktuellen und mittelfristigen höchsten strategischen Priorität gefragt. Das Ergebnis:

  • für 44 % sind das Innovationen und Investitionen in neue Technologien,
  • für 43 % sind das die Aufrechterhaltung der IT-Sicherheit der Systeme und der Schutz der Unternehmensdaten,
  • für 40 % sind das die Automatisierung von Prozessen zur Produktivitätssteigerung und Kostensenkung,
  • für 39 % sind das Cloud-Projekte/-Initiativen,
  • für 29 % ist das die Einbeziehung der Kapazitäten von 5G in die IT-Strategie.

Technologische Fähigkeiten sind also (weiterhin) gefragt. Darum ist es sinnvoll, IT-Kenntnisse im Lebenslauf zu nennen. Ist der diesbezüglich nicht auf dem neuesten Stand, sollten Sie das ändern, um Ihre Jobchancen zu verbessern. Denn – auch das ist eine Erkenntnis aus der Umfrage – 26 % der Führungskräfte vermissen bei ihren Kandidaten IT-Kenntnisse.

IT-Kenntnisse nicht nur für IT-Experten elementar

Besonders dringend gesucht sind ausgewiesene IT-Fachkräfte; vor allem mit Skills in den Disziplinen:

  • IT-Sicherheit,
  • IT-Management,
  • Projektmanagement,
  • Business Intelligence und
  • Cloud-Technologie.

Aber auch in anderen Unternehmensbereichen sind IT-Kenntnisse stark nachgefragt. Das gilt vor allem für die Finanzabteilung, die in Sachen Digitalisierung oftmals eine Vorreiterrolle einnimmt. Bei Fachkräften für Finanzen und Buchhaltung kommt es Unternehmen vor allem auf diese Qualifikationen an:

  • Power BI/Tableau,
  • Microsoft 365,
  • SAP/Oracle,
  • TM1 und
  • Predictive Analytics.

Auch wenn Ihnen diese Anforderungen teils sehr speziell erscheinen – lassen Sie sich davon nicht abschrecken: Die Unternehmen freuen sich nicht nur über ausgewiesene IT-Experten. Als “normaler” Mitarbeiter haben Sie ebenfalls gute Chancen, wenn Sie das alltägliche digitale Handwerkszeug an Ihrem Arbeitsplatz beherrschen. Aber auch dann gilt: Je mehr Erfahrung sie mit entsprechender Software haben, desto attraktiver ist Ihre Bewerbung.

So können Sie fehlende IT-Kompetenzen erwerben

Der (teilweise) Lockdown bietet nicht nur die Gelegenheit, bestehende IT-Kompetenzen in die Bewerbung beziehungsweise den Lebenslauf einzufügen, sondern auch, neue zu erwerben. Ganz im Sinne des lebenslangen beruflichen Lernens, auch Re-Skilling genannt. Das ist nicht nur für Jobsuchende attraktiv, sondern auch für Mitarbeiter, die ihre Qualifikationen und damit ihre Karriereaussichten in ihrem Unternehmen verbessern wollen.

Sinnvoll ist im Vorfeld eine nüchterne persönliche Bestandsaufnahme Ihrer vorhandenen Fähigkeiten und von dem, was Ihnen in Ihrem Metier beziehungsweise Unternehmen noch zum weiteren Erfolg fehlt. Machen Sie sich also klar, was Sie können und was (noch) nicht. Entdecken Sie dabei relevante Lücken, sollten Sie diese mit sinnvollem Wissen füllen. Heißt: fehlende IT-Kenntnisse erwerben. Dazu bieten sich Ihnen mehrere Möglichkeiten, gegebenenfalls auch aus dem Home-Office heraus:

  • Weiterbildungsmaßnahmen im Unternehmen,
  • externe Angebote (z. B. IHK),
  • Online-Schulungen oder
  • E-Learning.

Tipps für die IT-Skills in Ihrem Lebenslauf

IT-Kenntnisse in der Bewerbung – schön und gut. Sie zeigen damit, dass Sie beim technischen Fortschritt mithalten können. Aber wie präsentieren Sie Ihre Fähigkeiten am besten? Worauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Lebenslauf bearbeiten? Dazu hier einige Tipps:

  • Gehen Sie sparsam mit Fachbegriffen um. Sogenanntes Keyword-Stuffing könnte den Argwohn der Personaler erregen. Der mögliche Verdacht: Da hat es wohl jemand nötig. Verwenden Sie deshalb nur Termini, die für die ausgeschriebene Position von Belang sind. Alles andere lassen Sie lieber weg.
  • Ordnen Sie Ihre IT-Kenntnisse und teilen Sie Ihre Fähigkeiten in Kategorien ein, die Arbeitgebern vertraut sind, z. B. Betriebssysteme, Programmiertools, Datenbanken und Netzwerke.
  • Gewichten Sie Ihre Qualifikationen. Anstatt sie alphabetisch aufzulisten, sollten Sie sie nach Relevanz für die offene Stelle priorisieren. Und falls Sie sich gerade nicht bewerben, dann sortieren Sie Ihre IT-Kenntnisse gemäß Ihres angestrebten Karriereziels.
  • Fügen Sie Soft-Skills hinzu. Die geforderten Kompetenzen sind heute vielfältiger denn je. Da Unternehmen zunehmend auf anpassungsfähige und agile Mitarbeiter setzen, sind auch nicht-technische Fähigkeiten wichtig. Dazu zählen kreatives Denken, emotionale Intelligenz und Flexibilität. Diese Aspekte gehören ebenfalls in Ihren Lebenslauf.
  • Sortieren Sie mittlerweile selbstverständliche Fähigkeiten aus. Dass Sie mit einem E-Mail-Programm und einem Webbrowser umgehen können, wird heute niemanden mehr beeindrucken.

Selbst wenn Sie derzeit nicht aktiv auf Jobsuche sind, lohnt sich die Mühe. Denn so können Sie schnell reagieren, wenn Sie zufällig über die Stellenanzeige für Ihren Traumjob stolpern oder ein Headhunter anklopft.

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