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Die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch ist für viele eine Herausforderung. Versuchen Sie es doch mal mit der Elevator-Pitch-Methode: Sagen Sie das Wichtigste über sich in der zeitlichen Länge einer Aufzugfahrt. Knapp, präzise, überzeugend. So hinterlassen Sie bleibenden Eindruck bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber.
 

Was ist ein Elevator Pitch?

In der täglichen Praxis beobachten die Robert-Half-Berater*innen immer wieder: Ein*e Top-Kandidat*in bringt einen perfekten Lebenslauf und genau die Erfahrungen mit, die gerade stark gefragt sind. Doch dann folgt die Ernüchterung im Vorstellungsgespräch: Der*die Bewerbende präsentiert sich und seine*ihre beruflichen Erfolge kaum überzeugend.

Was Sie auf dem Papier mitbringen, ist die eine Sache – eine andere, ob Sie auch im persönlichen Gespräch überzeugen. Hier lautet die Devise „Auf den Punkt kommen” – und das gelingt Ihnen am besten mit Ihrem ganz persönlichen Elevator Pitch.

Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch mit Elevator Pitch

Um an Ihrer Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch zu feilen, stellen Sie sich also vor: Sie sind auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch und treffen Ihre*n potenzielle*n neue*n Vorgesetzte*n im Aufzug. Sie werden gefragt, wer Sie sind.

Natürlich wollen Sie die Chance ergreifen, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Doch Sie haben nur ein paar Minuten Zeit, bis der Aufzug hält und Ihr Gegenüber wieder aussteigt. Das klingt nicht nur anspruchsvoll – das ist es auch.

Elevator Pitch: Aufbau und Inhalt wollen gut überlegt sein – Tipps eines Experten

Folgende Tipps helfen Ihnen beim Aufbau und Inhalt Ihres Elevator Pitches.

1. Definieren Sie Ihre Ziele

Mit Ihrem Elevator Pitch sollten Sie drei Fragen beantworten:

  • Wer bin ich?
  • Was mache ich?
  • Wo will ich hin?

Dabei müssen Sie wissen, was Sie erreichen wollen. Nur wenn Sie Ihr Ziel kennen, werden Sie auch den Weg dorthin finden.

2. Bringen Sie Ihre Stärken auf den Punkt

Analysieren Sie in Vorbereitung auf Ihren Elevator Pitch Ihren Lebenslauf. Notieren Sie vier Stichpunkte, die Ihre größten Stärken erfassen. Achten Sie dabei auf:

  • bisherige Erfolge
  • Fähigkeiten, die Sie von anderen unterscheiden
  • Ihre Ziele

Formulieren Sie kurz und präzise und lassen Sie irrelevante Details weg, die von der Kernbotschaft ablenken.

3. Erzählen Sie eine Geschichte

Wir merken uns Dinge leichter, wenn sie mit einer Geschichte oder einem Gefühl verbunden sind. Das gilt auch für den Elevator Pitch im Vorstellungsgespräch. Betten Sie Ihre Erfolge in einen Rahmen ein.

Ein gutes Beispiel für die Selbstpräsentation im Bewerbungsgespräch: Erwähnen Sie, wie und um wie viel Sie die Ausgaben in Ihrer Abteilung gesenkt haben. Das bleibt bei Ihren Zuhörer*innen stärker in Erinnerung, als wenn Sie abstrakt sagen: „Ich habe die Ausgaben gesenkt.“

4. Verzichten Sie bei Ihrer Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch auf Fachjargon

Im Elevator Pitch haben Sie in der Regel wenig Zeit, um Ihr Gegenüber zu überzeugen. Deshalb sollten Sie sich möglichst einfach und verständlich ausdrücken.

Das Vereinfachen komplexer Ideen ist eine Kunst. Stellen Sie sich vor, Sie würden das Thema Ihren Eltern oder Großeltern erklären. Falls Sie Kinder haben, erklären Sie ihnen, was Sie beruflich tun. Das ist eine sehr gute Übung!

5. Machen Sie sich interessant

Nach Ihrem Elevator Pitch sollten die Zuhörenden Lust auf mehr bekommen haben. Stellt Ihr Publikum anschließend Fragen und möchte es sich weiter mit Ihnen unterhalten, ist das ein positives Signal. Andernfalls müssen Sie Ihre Selbstpräsentation im Bewerbungsgespräch überdenken.

6. Stoppen Sie Ihre Zeit

Proben Sie Ihre Präsentation und stoppen Sie dabei die Zeit. Ein Elevator Pitch sollte auf keinen Fall länger als 2 Minuten dauern. Andernfalls müssen Sie Details streichen.

Fangen Sie bei Füllwörtern wie „außerdem” oder „dabei” an. Diese können Sie aus Ihrer Elevator-Pitch-Bewerbung entfernen, ohne dass Sie wichtige Inhalte verlieren.

7. Üben Sie vor der Kamera

Wirken Sie interessant und glaubwürdig, während Sie Ihre Geschichte erzählen? Finden Sie es heraus, indem Sie vor der Kamera üben und sich die Aufnahmen danach genau ansehen. Mit einem Smartphone können Sie das heutzutage ohne Aufwand umsetzen. Haben Sie ein Video-Vorstellungsgespräch? Dann können Sie mithilfe eines aufgezeichneten Videos bereits überprüfen, ob Ihr Elevator Pitch auch am Bildschirm gut rüberkommt.

Das Video hilft auch, Ihre Sprechgeschwindigkeit zu überprüfen. Der zeitliche Umfang ist zwar stark begrenzt, dennoch sollten Sie nicht auswendig Gelerntes einfach abspulen. Haben Sie zu viele Informationen parat, sodass Sie gezwungen sind, möglichst schnell zu reden? Streichen Sie noch einmal rigoros! Ihre Botschaft soll zwar „knackig” rüberkommen, allerdings so, dass alle Zuhörenden folgen können.

8. Machen Sie den Realitätscheck

Wenn Sie mithilfe des Videos an Ihrer Selbstpräsentation fürs Vorstellungsgespräch so gefeilt haben, dass Sie zufrieden sind, ist es Zeit für ein reales Szenario. Proben Sie vor Freund*innen oder Familienangehörigen, bis Ihnen Ihr Elevator Pitch in Fleisch und Blut übergegangen ist.

​Nehmen Sie sich genügend Zeit, Ihren persönlichen Elevator Pitch vorzubereiten. Sie werden sehen, dass sich die Mühe lohnt und Ihr Bewerbungsgespräch ein Erfolg wird! Anwendungsbeispiele für einen Elevator Pitch gibt es viele: Sie können diese effektive Methode nicht nur bei Vorstellungsgesprächen oder beim Kennenlernen neuer Teams nutzen. Auch wenn Ihr*e Chef*in es wieder einmal eilig hat, Sie ihn*sie aber unbedingt für Ihre Idee begeistern möchten, ist ein Elevator Pitch ein wertvolles Tool. 

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 Bildquelle: © michaeljung / Fotolia.com

Bildquelle: © Michael Jung / Fotolia.com


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