Facebook nutze ich vor allem privat. Deshalb bringen mich – im Gegensatz zu Xing - Freundschaftsanfragen von Kollegen und Vorgesetzten auf Facebook manchmal in eine Zwickmühle.

Laut einer Robert-Half-Studie geht es vielen Führungskräften ähnlich. Wie viel Berufliches darf es im privaten Netzwerk sein? Und gefällt eine Ablehnung auch dem Chef?

Die meisten Führungskräfte wollen keine Mitarbeiter als Facebook-Freunde

Ich schätze die Reichweite von Facebook, doch manchmal bringt sie mich in ein Dilemma: Zum Beispiel wenn ich abends zu Hause auf Facebook surfe und die Freundschaftsanfrage eines Kollegen aufblinkt. Dann wäge ich ab: Möchte ich meine privaten Bilder, Geschichten und Links mit jemandem teilen, den ich nur beruflich kenne? Stoße ich die Person mit einer Absage vor den Kopf? Oder fördert diese private Verbindung zu Kollegen vielleicht sogar das Arbeitsklima?

Mit diesem Dilemma bin ich nicht allein, wie das Ergebnis einer Robert-Half-Studie zeigt: Für 61 % der befragten Führungskräfte ist die Freundschaftsanfrage eines Mitarbeiters unangenehm. Umgekehrt fühlen sich auch zwei Drittel der Manager unwohl, wenn die Anfrage von ihrem Vorgesetzten kommt.

Wo fängt die Freundschaft an?

Meine Grundregel lautet: Wenn ich mit dem Kollegen keinerlei privaten Kontakt habe, lehne ich die Freundschaftsanfrage ab und füge ihn stattdessen meinem Netzwerk auf Xing oder LinkedIn hinzu.  Bei Kollegen, die ich hingegen auch privat treffen würde, akzeptiere ich die Freundschaftsanfrage auf Facebook. Meine Urlaubsbilder muss ich deshalb noch lange nicht mit ihnen teilen.

Zum Glück kann man auf Facebook mittlerweile bei jeder Veröffentlichung entscheiden, wer Bilder und Statusnachrichten zu Gesicht bekommt und für wen sie verborgen bleiben. In meinen Einstellungen etwa bleiben Neuigkeiten für die Gruppe „Kollegen“ außen vor.

Viele Kollegen freunden sich auf Facebook an

Ich bin mit meiner Strategie bisher gut gefahren. Egal ob Kollegen oder Vorgesetzte – die meisten haben mir zugestimmt, dass der Kontakt über Xing passender ist. Und selbst die Hartnäckigsten haben letztendlich eingesehen, dass Facebook für mich ein privates Netzwerk ist. Den Befragten in unserer Umfrage fällt es übrigens leichter, sich mit Gleichgestellten auf Facebook zu befreunden: Für 65 % sind Freundschaftsanfragen von Kollegen auf derselben Hierarchieebene kein Problem.

Sollten Sie Kollegen zu Ihren Facebook-Freunden zählen, habe ich zum Abschluss drei Tipps für Sie:

  • Achten Sie darauf, dass Ihre Privatsphäre-Einstellungen immer up-to-date sind, damit Kollegen auch nur sehen, was sie sehen sollen.
  • Veröffentlichen Sie keine Kommentare über Ihren Arbeitgeber – das gilt übrigens auch, wenn keine Kollegen zum Facebook-Freundeskreis zählen. Sie wissen schließlich nie, wer wen kennt.
  • Fragen Sie zuerst offline an, bevor Sie kommentarlose Freundschaftsanfragen online verschicken.

Sind Sie mit Arbeitskollegen auf Facebook befreundet?

 

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