Am 31. Juli sagen wir: „Herzlichen Dank, lieber Systemadministrator“. Denn es ist „System Administrator Appreciation Day“. Zur Feier des Tages erläutern wir Aufgaben, Ausbildung und Jobchancen eines manchmal unterschätzten Berufs.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Systemadministratoren! Der 31. Juli ist euer Tag! Seit 15 Jahren gilt der letzte Freitag im Juli offiziell als „System Administrator Appreciation Day“. Ursprünglich im Scherz entstanden, hat dieser Aktionstag eine äußerst notwendige Funktion: Er wirft das Scheinwerferlicht auf das Berufsbild der Systemadministratoren, die meist hinter den Kulissen arbeiten und deshalb allzu oft in Vergessenheit geraten.

Wir nehmen diesen Tag zum Anlass, das Berufsbild Systemadministrator zu beleuchten: Wie haben sich die Aufgaben gewandelt und welche Jobchancen haben Systemadministratoren heutzutage?

Gefragtes Berufsbild: Systemadministratoren gehören zu den „Most Wanted“

Der Systemadministrator ist eine sehr verantwortungsvolle Position: Kein Unternehmen kann heutzutage auf eine professionelle IT-Infrastruktur verzichten. Dabei unterliegt der IT-Bereich wie kaum ein zweiter einem immer schnelleren Wandel. Systemadministratoren, die ihr Fach verstehen und immer auf dem Laufenden bleiben, sind daher stark gefragt und haben sehr gute Berufsaussichten.

Das zeigt auch die IT-Arbeitsmarktstudie von Robert Half: Der Personaldienstleister hat für seine Gehaltsübersicht 200 CIOs und CTOs über den aktuellen IT-Arbeitsmarkt befragt. Mehr als jeder Fünfte zählt IT-Administration zu den Fähigkeiten, die in der IT-Abteilung am häufigsten nachgefragt werden. Gleichzeitig zählen Systemadministratoren laut der Studie zu den vier Spezialisten, die am schwierigsten zu finden sind.

Tipp: Viele IT-Profis profitieren von der derzeit hohen Nachfrage am IT-Arbeitsmarkt und nutzen ihren Marktvorteil für den nächsten Karriereschritt oder eine Gehaltserhöhung.

Wie wird man Systemadministrator?

Viele Wege führen zum Berufsbild Systemadministrator. Die meisten Systemadministratoren haben eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich IT, es gibt allerdings auch Quereinsteiger aus angrenzenden Naturwissenschaften. Mancherorts wird für die Stelle eines Systemadministrators (kurz Sysadmin) eine anerkannte Zusatzqualifikation gefordert. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Ausbildung im IT-Bereich. Für diese Weiterbildung, die im Schnitt ein Jahr dauert, gibt es allerdings bislang keine allgemein anerkannten, formalen Ausbildungskriterien.

Die sogenannte „arbeitsprozessorientierte Weiterbildung“ (APO) zum Systemadministrator wird von einigen Bildungseinrichtungen angeboten, unter anderem von der Industrie- und Handelskammer. Die Anwärter nehmen an Workshops und Fachgesprächen teil und werden von Lernprozessbegleitern bei ihrem Selbststudium unterstützt. Wichtig: Das Zertifikat (nach EN- und ISO-Normen), das einen am Ende als Systemadministrator auszeichnet, ist nur drei bis fünf Jahre gültig und muss danach erneuert werden.

Falls Sie sich für das Berufsbild Systemadministrator interessieren, ist dieser Punkt sehr wichtig. Denn in der relativ kurzen Gültigkeitsdauer des Zertifikats zeigt sich eine der Kernanforderungen dieses Jobs: Als Sysadmin müssen Sie in der extrem schnelllebigen IT-Welt permanent am Ball bleiben, immer auf dem neuesten Stand der Technik sein und Spaß daran haben, sich regelmäßig weiterzubilden.

Tipp: Zum Berufsbild Systemadministrator gehören auch gute Englischkenntnisse. Da Programmiersprachen grundsätzlich auf Englisch geschrieben sind, müssen Systemadministratoren die englische Sprache gut beherrschen.

Ständiger Wandel: Die Aufgaben des Systemadministrators

Ein Systemadministrator hat die Verantwortung für die Installation, Konfiguration und Funktionsfähigkeit sämtlicher IT-Systeme und -Komponenten in einem Unternehmen. Das gilt für die Hard- und Software und schließt auch die Überwachung des laufenden Betriebs inklusive automatischer Updates und Backups mit ein. Dafür müssen Sie als Systemadministrator verschiedene Programmiersprachen beherrschen und sicher im Umgang mit Datenbanken und Sicherheitsprotokollen sein. Spezialisierungsmöglichkeiten bestehen für die Schwerpunkte Betriebssysteme, Datenbanken, Softwareanwendungen, Speichersysteme, Webserver/Mailsysteme und Netze/Infrastruktur.

Als Sysadmin analysieren und bewerten Sie den Bedarf an Hard- und Software in einem Unternehmen, planen die notwendigen Anschaffungen und nehmen eigenständig Anpassungen vor. Sie verwalten die Zugriffsrechte von Mitarbeitern und Programmen auf alle Anwendungen und sind auch für die Datensicherung verantwortlich. Fehler und Störungen müssen schnell entdeckt, analysiert und direkt behoben werden. Anschließend muss der Sysadmin diese Fehler in einer entsprechenden Dokumentationen festhalten, auf die der Support bei der Fehlerbehebung zugreifen kann.

Darüber hinaus gehört zum Berufsbild Systemadministrator auch die Aufgabe, neue Sicherheitskonzepte umzusetzen. Dafür ergreifen und überprüfen Sysadmins Maßnahmen gegen Angriffe von außen und innen.

Trend und Entwicklung: Systemadministrator im Wandel

Für den Branchenriesen Cisco vollzieht sich für die IT ein Wandel vom taktischen Systemadministrator hin zum Service-Broker. Denn vor einigen Jahren hat man noch von Fall zu Fall auf Unternehmensanfragen reagiert. Heute entwickelt der Systemadministrator eine flexible Infrastruktur und ein Cloud-Angebot (inkl. empfohlenen Partnern, Services, Lösungen, Modellen und Richtlinien), aus dem die anderen Nutzer im Unternehmen die für sie geeignete Lösung auswählen können. Cisco geht davon aus, dass die Cloud-Computing-Technologie bis 2020 fast 30 % der gesamten IT-Ausgaben ausmachen wird.

Angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen ist Systemadministrator ein Beruf mit sehr guten Zukunftsaussichten. Durch die häufig wechselnden Aufgaben ist Langweile hier Fehlanzeige.

In diesem Sinn wünschen wir allen Systemadministratoren einen schönen „Feiertag“ und hoffen, dass Ihre Kollegen an Sie gedacht haben!

Sie haben Fragen zum Job als Systemadministrator oder suchen nach einer neuen beruflichen Herausforderung? Die Berater von Robert Half unterstützen Sie gern bei der Karriereplanung. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.