Turnschuhe und T-Shirt treten gegen Anzug und Kostüm an: Wie leger darf man heutzutage ins Büro? Und beeinflusst die Kleidung tatsächlich die Karrierechancen? Wir geben Tipps für Ihr perfektes Büro-Outfit.

Nach dem Aufstehen geht der erste Gang des Tages für viele zum Kleiderschrank. Besonders an heißen Sommertagen fällt die Entscheidung schwer, welches Outfit das Richtige fürs Büro ist:

  • Muss es gleich der Anzug sein oder reichen Jackett und Jeans aus?
  • Ist der Rock zu kurz fürs Büro?
  • Ist das neue Sommerkleid okay für die Arbeit?

Angesichts der vielen Fragen, wünschen sich viele Mitarbeiter klare Richtlinien. Aber gibt es die heutzutage überhaupt noch?

Das Ende des Dresscodes?

Die New York Times postuliert das Ende des Dresscodes im Büro. Dass sich demnach jeder so anziehen darf, wie er möchte, ist gerade in der Sommerzeit eine gute Nachricht.

Wie wenig legere Kleidung auf den Erfolg im Job schließen lässt, beweisen vor allem die Chefs der Digitalbranche. Sie haben sich längst über die Anzug-Pflicht hinweg gesetzt. Milliardenschwere Geschäftsmänner wie Mark Zuckerberg treten in T-Shirt und Turnschuhen vor die Öffentlichkeit. Der Facebook-Chef trägt nach eigenen Angaben bewusst nur graue T-Shirts, um sich die Energie zu sparen, die die Auswahl kostet.

Aber sind die New York Times und Zuckerberg auch ein guter Gradmesser für deutsche Büroangestellte? Die Zeitschrift GQ wählte Bundesjustizminister Heiko Maas zum bestangezogenen Mann Deutschlands – und den sieht man niemals ohne Anzug und Krawatte.

Ihr perfektes Outfit fürs Büro

Zuckerberg oder Maas? Das perfekte Outfit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Fakt ist, dass die Garderobe im Büro in den letzten Jahren deutlich zwangloser geworden ist. Das belegen unsere Kollegen in den USA mit einer Umfrage unter Führungskräften.

Wir sagen: Den einen wahren Dresscode für den Job gibt es tatsächlich nicht mehr. Stattdessen hängt die Wahl der richtigen Kleidung in erster Linie von Ihrem Arbeitgeber ab. Deshalb haben wir 5 Fragen vorbereitet, mit denen jeder das perfekte Büro-Outfit für sich finden kann:

1. Passt die Kleidung zum Dresscode meines Unternehmens?

In kaum einem Unternehmen findet man noch einen offiziellen Dresscode. Doch fast überall gibt es eine inoffizielle Kleiderordnung. Sie lautet in der Regel: die Mehrheit entscheidet. Wer aufmerksam hinsieht, erkennt schnell, wo die Grenzen gesteckt sind. Als neuer Mitarbeiter sollten sie darauf besonders achten. Wenn Sie die Konventionen sprengen möchten, überlegen Sie vorher genau, ob Sie sich damit einen Gefallen tun – oder sich ins Abseits stellen.

2. Zeige ich zu viel?

Wenn Sie sich diese Frage stellen müssen, lautet die Antwort in der Regel Ja. Vermeiden Sie Kleidung, die mehr verrät, als sie verhüllt: unbedeckte Schultern, ein tiefes Dekolleté oder entblößte Beine können für Irritationen sorgen. Das gilt in vielen Berufen auch noch immer für Tätowierungen, die man besser bedeckt hält.

3. Lenkt mein Outfit von meinen fachlichen Fähigkeiten ab?

Grelle Farbe und ungewöhnliche Muster erwecken Aufmerksamkeit – doch fördern sie nicht immer die Karriere. In den meisten Unternehmen sind gedeckte Farben und einfache Muster, wie Karos oder Streifen, eine sichere Wahl.

4. Übertreibe ich?

Halten Sie Schmuck, Make-Up und Parfüm dezent. Das gilt in eher konservativen Unternehmen auch für Haarfarbe und Bartwuchs.

5. Fühle ich mich gut?

Bei der Auswahl des richtigen Outfits fürs Büro müssen Sie nicht nur auf die anderen schauen. Wichtig ist auch, dass Sie sich selbst darin wohlfühlen. Denn dieses Gefühl beeinflusst Ihr Verhalten: Eine Studie aus den USA zeigt, dass etwa Menschen in Anzügen souveränere Entscheidungen treffen, weil sie sich selbstbewusster fühlen.

Sommer im Büro – Tipps für den richtigen Dresscode

Abschließend noch ein paar konkrete Tipps, welche Kleidungsstücke Sie besser im Schrank lassen – gerade im Sommer:

  • Kurze Röcke und Shorts

Kurze Röcke sind für die Freizeit da, im Büro sollten sie mindestens knielang sein. Auch Shorts sind in so gut wie allen Unternehmen äußerst ungern gesehen und sollten erst nach Feierabend aus dem Kleiderschrank geholt werden.

  • Alles, was zu viel Haut zeigt

Dazu gehören tief ausgeschnittene Oberteile ebenso wie Tanktops oder Spaghettiträger. Auch wenn die Temperaturen im Büro steigen, sollten die Hüllen erst in den eigenen vier Wänden fallen. Es gibt übrigens auch Kleidungsstücke, die zwar den Körper bedecken, aber trotzdem viel preisgeben: Durchsichtige Stoffe und allzu eng anliegende Textilien sind fürs Büro ebenfalls ungeeignet.

  • Auffällige Accessoires

Große Sonnenbrillen und Sonnenhüte sind an heißen Tagen nützlich, um sich im Freien vor UV-Strahlung zu schützen. Im Büro übernehmen Wände und Fenster diese Funktion, legen Sie Ihre Accessoires bitte ab.

  • Schlappen und Flip Flops

Besonders heiß wird es in geschlossenen Schuhen. Flip Flops, Sandalen oder Schlappen sind allerdings kein angemessener Ersatz fürs Büro. Da müssen wir leider alle durch.

Was sind für Sie die absoluten Outfit-No-Gos im Büro? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

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