Personaler stehen 2018 vor neuen, aber auch bekannten Herausforderungen. Wie begegnen sie etwa dem wachsenden Fachkräftemangel? Welche Rolle spielen dabei Flexibilität, Digitalisierung und Budgets? 

In diesem Blogbeitrag lesen Sie:

  • Herausforderung: Der Fachkräftemangel in Deutschland
  • HR-Trend 1: Lange Einstellungszeiten
  • HR-Trend 2: Digitale Kompetenzen werden immer wichtiger
  • HR-Trend 3: Hierarchien brechen auf, neue Führungsstile sind gefordert
  • HR-Trend 4: Arbeit wird flexibler
  • HR-Trend 5: Ein Plus beim Gehalt und bei nichtfinanziellen Leistungen 

Die Herausforderung: Der Fachkräftemangel in Deutschland

Die gute Nachricht vorweg: Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2018 um 2,1% zulegen. So prognostiziert es das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Entsprechend steigt auch der Bedarf an Arbeitskräften – rund 1.190.000 Stellen waren im ersten Quartal 2018 unbesetzt. Bis Ende des Jahres rechnet der IAB mit einem Rekordwert von 44,94 Millionen Erwerbstätige in Deutschland (Quelle: IAB, 03/2018).

Allerdings gehen mit diesen positiven Entwicklungen auch Herausforderungen für Personalentscheider einher: Die Suche nach geeigneten Fachkräften wird noch anspruchsvoller. Im schlimmsten Fall bremst der Personalengpass den wirtschaftlichen Aufschwung Ihres Unternehmens. Wie können Sie darauf reagieren?

HR-Trend 1: Lange Einstellungszeiten

Stocken Sie das Budget für Ihre Personalabteilung auf, um Einstellungszeiten zu verkürzen. Aus zahlreichen Gesprächen und unseren Studien geht hervor, dass die Rekrutierung einer gut ausgebildeten Fachkraft in der Regel drei Monate oder länger dauert. Geht es um die Verpflichtung von Führungskräften, gehen oft sogar fünf Monate oder mehr ins Land. Diese Zahlen sind gerade vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung der Wirtschaft alarmierend. Wenn Sie hier nicht handeln, drohen Sie den Anschluss zu verlieren.

Bedingt durch den Fachkräftemangel werden Sie sich künftig noch mehr um passive Kandidaten bemühen müssen. Soziale Medien erleichtern die Kontaktaufnahme zu umworbenen Kandidaten und sind deshalb weiterhin ein HR-Trend. Darüber hinaus gibt es mittlerweile HR-Software, die die Talentsuche unterstützen soll.

HR-Trend 2: Digitale Kompetenzen werden immer wichtiger

Ignorieren Sie die digitale Transformation nicht. Ansonsten drohen Sie von der Konkurrenz abgehängt zu werden. Das digitale Denken und Handeln muss bei jedem einzelnen Mitarbeiter ankommen. Dafür notwendig sind Weiterbildungsprogramme: Dabei wird es nicht nur darum gehen, Mitarbeiter im Umgang mit neuen Technologien zu schulen. Vielmehr geht es auch darum, zu erkennen, welche Entwicklungspotenziale für jeden Einzelnen oder das Team in der digitalen Transformation stecken, und Mitarbeiter für neue Aufgaben vorzubereiten. Hier gibt es die Möglichkeit, dem häufig geäußerten Wunsch von Mitarbeitern nach Weiterentwicklung gerecht zu werden.

Inwiefern die Digitalisierung schon beim Recruiting beginnt, lesen Sie hier. 

HR-Trend 3: Hierarchien brechen auf, neue Führungsstile sind gefordert

Die Recruiting-Trends 2018 sprechen auch Sie persönlich als Führungskraft an. Wie gut erkennen Sie die Potenziale der eigenen Mitarbeiter und wie viel Verantwortung übergeben Sie ihnen? Mitarbeiter wünschen sich mehr Transparenz und möchten an Entscheidungen beteiligt werden. Ein moderner Führungsstil macht Sie zum Koordinator und Kommunikator.

Räumen Sie sich Zeit für Mitarbeiterfeedbacks ein. Davon profitieren Belegschaft und Unternehmen gleichermaßen. Weiterhin hilft das Gespräch dabei, den eigenen Führungsstil zu reflektieren. Entscheider sind so unterschiedlich wie ihre Mitarbeiter. Deshalb gibt es keine Blaupausen für den perfekten Führungsstil. Der interne Erfahrungsaustausch sowie individuelle Coachings sind ein passender Ansatz, um den richtigen Weg zu finden.

HR-Trend 4: Arbeit wird flexibler

Mitarbeiter wünschen sich mehr Flexibilität bei der Arbeit, um ihre Work-Life-Balance zu verbessern. Die Stichworte lauten Teilzeit, Home-Office, Vertrauensarbeitszeit oder Job-Sharing. Von letzterem ist die Rede, wenn sich zwei Beschäftigte einen Arbeitsplatz teilen.

Tatsächlich sind Unternehmen, die schon jetzt flexible Arbeitszeitmodelle bieten, deutlich attraktiver für bestehende und potenzielle Mitarbeiter. So wird der Anteil an Mitarbeitern, die ihre Arbeitszeit flexibel gestalten, je nach Geschäftsstrategie in den nächsten Jahren signifikant steigen – einer der wichtigen HR-Trends. Parallel dazu werden Unternehmen stärker als bisher auf eine flexible Personalplanung setzen und mehr Zeitarbeitskräfte und Spezialisten beschäftigen, die ihr Know-how zum Beispiel für Digitalisierungsprojekte einsetzen. Diese sind gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels gefragt.

HR-Trend 5: Ein Plus beim Gehalt und bei nichtfinanziellen Leistungen

Um die besten Kandidaten für sich zu gewinnen, wird sich 2018 vor allem der Mittelstand auf ein höheres Lohnniveau und neue Vergütungsmodelle einstellen müssen. Dabei werden leistungsbezogene Elemente eine große Rolle spielen, die zunehmend an die Leistung des Teams oder des Unternehmens gekoppelt sein werden. Performanceorientierte Vergütungsmodelle gehen weg von jährlichen Beurteilungen hin zu kürzeren Ziel- und Beurteilungszyklen.

Daneben wird es Mitarbeitern in Zukunft verstärkt möglich sein, Teile ihres Gehalts gegen nichtfinanzielle Leistungen einzutauschen. Die Ausgestaltung ist so vielfältig wie individuell. Solche Leistungen sind es, die für Bewerber den Unterschied machen und bei der Auswahl zwischen zwei Jobangeboten entscheidungsrelevant sind.

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