
Geschätzte Lesedauer: 7 Minuten
Sie bringen alle nötigen Qualifikationen für Ihren Traumjob mit und bewerben sich voller Elan. Doch trotz größter Mühe beim Verfassen der Bewerbungsunterlagen erhalten Sie am Ende eine Absage? Dann kann es sein, dass Ihnen beim Verfassen Ihres Lebenslaufes Fehler unterlaufen sind. Welche das sein können und wie Sie typische Fallstricke umgehen, lesen Sie hier.
Die 11 schlimmsten Fehler im Lebenslauf
- Fehler 1: Der Aufbau ihres Lebenslaufes ist unstrukturiert
- Fehler 2: Ihr Lebenslauf ist zu lang
- Fehler 3: Ihr Lebenslauf-Layout ist uneinheitlich oder zu extravagant
- Fehler 4: Das Bild im Lebenslauf ist veraltet oder unprofessionell
- Fehler 5: Sie schweifen beim Thema Hobbys ab
- Fehler 6: Sie verschweigen Lücken im Lebenslauf
- Fehler 7: Sie wollen Ihre Chancen als Alleskönner*in verbessern
- Fehler 8: Sie vergessen Datum oder Unterschrift
- Fehler 9: Sie lügen, um besser dazustehen
- Fehler 10: Rechtschreibfehler im Lebenslauf
- Fehler 11: Soziale Netzwerke widersprechen Ihrem Lebenslauf
Fehler 1: Der Aufbau ihres Lebenslaufes ist unstrukturiert
Stellen Sie sich vor, Sie sind Personaler*in und haben etliche Bewerbungen vorliegen. Wenn Sie bei einer Bewerbung allein mehrere Minuten aufbringen müssen, um eine Gliederung im Lebenslauf zu erkennen – würden Sie dem*der Bewerber*in zutrauen, strukturiert zu arbeiten? Sicher nicht.
Alle wichtigen Stationen des Berufslebens inklusive der Zeiträume müssen auf einen Blick übersichtlich dargestellt sein. Heutzutage ist der Aufbau eines Lebenslaufes meist antichronologisch („amerikanisch”), das heißt, die aktuelle Position wird als erstes genannt und dann folgen zeitlich absteigend alle anderen.
Fehler 2: Ihr Lebenslauf ist zu lang
Zeit ist für uns alle ein entscheidender Faktor. Wir müssen sie uns einteilen und ständig fragen: Wie viel Zeit kann ich für diese Aufgabe aufbringen? Personalentscheider*innen geht es nicht anders, gerade wenn sie mitten im Bewerbungsprozess viele Lebensläufe sichten müssen. Wie lang darf also ein Lebenslauf sein?
Wie viele Seiten ihr Lebenslauf hat, machen Bewerbende oftmals an ihrer Berufserfahrung fest. Dies ist jedoch keine gute Idee. Bei erfahrenen Bewerber*innen kann sich der Lebenslauf so auf mehreren Seiten in die Länge ziehen. Die Daumenregel lautet jedoch: Mehr als zwei Seiten sollte der Lebenslauf nicht umfassen. Der*die Personaler*in möchte auf diesen beiden Seiten lesen, ob Sie sich für die engere Auswahl eignen. Reduzieren Sie Ihre Berufserfahrung im Lebenslauf daher auf das Wichtigste und vermeiden Sie typische Stolpersteine. Im Bewerbungsgespräch können Sie dann weiter ausholen.
Fehler 3: Ihr Lebenslauf-Layout ist uneinheitlich oder zu extravagant
Sie sind bestens für die Stelle geeignet und Ihr Lebenslauf enthält alle nötigen Anforderungen? Großartig. Das Format Ihres Lebenslaufes sollte dann aber nicht vom Inhalt ablenken. Verabschieden Sie sich also vom Gedanken an ein eigenes Logo oder mehrere Farben beim Layout.
Und kommen Sie auch besser nicht auf die Idee, möglichst viele unterschiedliche Schriftarten und -größen zu verwenden, um sich von anderen Bewerbenden abzuheben. Sie können noch so optimale Qualifikationen mitbringen, in Comic Sans oder Schriftgröße 8 kommt kein Inhalt gut an. Sorgen Sie dafür, dass das Schriftbild Ihres Lebenslaufes einheitlich und angenehm fürs Auge gestaltet ist. Übertreiben Sie es auch nicht mit Fettungen, Kapitälchen und ähnlichem. Weniger ist hier definitiv mehr.
Damit Ihre Formatierungen und Zeilenumbrüche genauso ankommen wie gewünscht, verschicken Sie Ihre Bewerbung per E-Mail am besten im PDF-Format. Das Anschreiben können Sie als E-Mail-Nachricht einfügen oder als separates Dokument anhängen.
Fehler 4: Das Bild im Lebenslauf ist veraltet oder unprofessionell
Die Deadline für die Bewerbung ist schon übermorgen und Sie haben keine Zeit mehr, ein aktuelles Bewerbungsfoto machen zu lassen? Verfallen Sie lieber nicht auf die Idee, ein veraltetes Foto zu verwenden. Spätestens im Bewerbungsgespräch fällt das zu Ihren Ungunsten auf.
Ein veraltetes Foto wird im Zweifel als Faulheit oder Gleichgültigkeit dem neuen Unternehmen gegenüber aufgefasst. Also bemühen Sie sich unbedingt um ein aktuelles Bewerbungsbild.
Ebenso sollten Sie den Fehler vermeiden, aufgrund von Zeitmangel ein Selfie, Urlaubsbild oder ähnliches zu verwenden. Das zeugt nicht gerade von Ernsthaftigkeit und Ihre Bewerbung wird höchstwahrscheinlich gleich aussortiert. Bewerbungsfotos sollten immer von einem*einer professionellen Fotograf*in aufgenommen werden.
Fehler 5: Sie schweifen beim Thema Hobbys ab
Bei Hobbys im Lebenslauf ist Fingerspitzengefühl gefragt. Bewerben Sie sich als Hedgefonds-Manager*in, interessiert Ihre Leidenschaft fürs Kochen eher weniger. Anders sieht es beispielsweise bei Stellen im pädagogischen oder sozialen Bereich aus. Hier sind Hobbys wie Brettspiele oder Zusatzqualifikationen wie ein Erste-Hilfe-Kurs sogar ein Pluspunkt. Wägen Sie gut ab, ob persönliche Interessen bei der Bewerbung von Belang sind. Wenn nicht, lassen sie sie weg.
Fehler 6: Sie verschweigen Lücken im Lebenslauf
„Worüber man nicht reden will, darüber darf man schweigen“, denken sich viele Bewerbende. Diesem Motto folgend, löschen sie das Jahr Auszeit nach dem Abitur aus dem Lebenslauf – genau wie das halbe Jahr, in dem sie arbeitssuchend waren. Personalentscheider*innen machen diese Lücken stutzig. Schließlich können Sie anhand der übrigen Daten sehen, dass etwas fehlt.
Stehen Sie zu Ihrem Werdegang und vermeiden Sie es, Lücken im Lebenslauf einfach wegzulassen. Für jede Station gibt es eine Erklärung. Spätestens im Bewerbungsgespräch gibt es ausreichend Gelegenheit, Lücken im Lebenslauf plausibel zu erklären. Ehrlichkeit zählt mehr als ein Lebenslauf ohne Abzweigungen.
Vermeiden Sie es dennoch, eine Lücke im Lebenslauf platt als „Arbeitslosigkeit” zu betiteln. Vielleicht haben Sie nicht bloß neue Stellen gesucht, sondern nebenbei ein Ehrenamt ausgeführt oder sich weitergebildet? Mit solchen Tätigkeiten zeigen Sie, dass sie nicht bloß auf der faulen Haut gelegen haben.
Fehler 7: Sie treten als Alleskönner*in auf
Vielseitigkeit ist in vielen Situationen ein Bonus. Sicher wird sich Ihr*e neue*r Chef*in darüber freuen, wenn Sie mehr können als in der Stellenanzeige gefordert wurde. Übertreiben Sie es jedoch nicht. Gerade wenn Sie über mehrere Jahre Berufserfahrung verfügen, sollten Sie nicht versuchen, all Ihre Qualifikationen unterzubringen. Vermeiden Sie diesen häufigen Fehler im Lebenslauf und konzentrieren Sie sich auf die Anforderungen, die in der Stellenanzeige genannt wurden.
Ebenso sollten Sie auf unwichtige Praktika aus der Schul- oder Studienzeit verzichten, wenn diese für Ihre neue Stelle irrelevant sind. Gleiches gilt für Zertifikate. Denn einen Schein als Rettungsschwimmer*in zu haben ist gut und schön, aber als Buchhalter*in wird Ihnen das herzlich wenig nützen.
Fehler 8: Sie vergessen Datum oder Unterschrift
Die Inhalte eines Lebenslaufes sollten der Wahrheit entsprechen und so aktuell wie möglich sein. Daher gehört Ihre Unterschrift unbedingt dazu. Damit verbürgen Sie sich für die Richtigkeit Ihrer Angaben. Fehlt die Signatur, führt dies entweder dazu, dass Ihr Lebenslauf in Zweifel gezogen wird, oder Sie vergesslich und unzuverlässig wirken. Beides kann Ihre Chancen auf einen Job zunichte machen.
Neben der Unterschrift auf Anschreiben und Lebenslauf gehört auch eine Ortsangabe und das Datum, an dem der Lebenslauf unterschrieben wurde. Ansonsten weiß der*die Personaler*in nicht, wie aktuell Ihre Angaben sind. Ein noch größerer Fauxpas ist es, wenn Sie eine ältere Vorlage des Lebenslaufes angepasst, und das veraltete Datum haben stehen lassen.
Fehler 9: Sie lügen, um besser dazustehen
Sie liebäugeln damit, Ihren Lebenslauf mit kleinen Flunkereien etwas aufzuhübschen? Mit relativ geringem Aufwand lassen sich Sprachkenntnisse oder die eigene Rolle in einem Projekt aufwerten. So verführerisch es sein mag: Lassen Sie das unbedingt sein. Weitaus schlimmer als Lücken im Lebenslauf zu erklären ist es, von der Wahrheit abzuweichen. Selbst kleine Lügen im Lebenslauf sind Fehler, die Sie früher oder später einholen werden.
Spätestens wenn Sie im Vorstellungsgespräch auf Ihre angeblichen Kenntnisse getestet werden oder diese später im Job anwenden müssen, fliegt Ihr Schwindel auf. Also: Ehrlich währt am längsten.
Fehler 10: Rechtschreibfehler im Lebenslauf
Personaler*innen legen großen Wert auf sorgfältig verfasste Bewerbungsunterlagen, daher ist eine korrekte Rechtschreibung unabdingbar. Aktivieren Sie daher die Autokorrektur-Funktion und bitten Sie eine*n Freund*in oder Bekannte*n um eine Prüfung auf Rechtschreib- und Grammatikfehler. Sagen Sie der Person, auf welche Punkte er*sie noch achten sollte. Auf diese Weise lassen sich gezielt oben genannte Fehlerquellen entdecken und ausmerzen.
Fehler 11: Soziale Netzwerke widersprechen Ihrem Lebenslauf
Wenn Sie zu den Fachkräften gehören, die ein Profil bei LinkedIn oder Xing haben, dann sollten Sie es vor einer Bewerbung auf Vordermann bringen. Tauchen hier Unterschiede oder gar Widersprüche zum Lebenslauf auf, reduziert das Ihre Chancen auf den Job. Doch auch dieser Fauxpas lässt sich leicht vermeiden.
Generell sollten Sie auf Ihre Erscheinung im Internet achten. Ihr Instagram-Account zeigt Sie in einer peinlichen Situation im Urlaub? Natürlich können Sie trotzdem ein*e hervorragende*r IT-Manager*in sein, doch ungünstige Einblicke in Ihr Privatleben rücken Sie schlimmstenfalls in ein falsches Licht.
Eine erfolgreiche Bewerbung zu verfassen ist schwierig genug und mit einigem Aufwand verbunden. Vermeiden Sie typische Fehler im Lebenslauf, erhöht dass signifikant Ihre Chancen auf den Job. Sie sind noch auf der Suche? In unserer täglich aktualisierten Jobbörse finden Sie Jobangebote auf Zeit, in Festanstellung und für Projekte. Schauen Sie gleich mal nach passenden Angeboten.
Bildquelle: © shironosov - Istockphoto.com
Robert Half steht Ihnen auf der Suche nach Ihrem neuen Traumjob als renommierte Personalvermittlung in München mit umfassender Expertise zur Seite. Erklimmen Sie die Karriereleiter – wir begleiten Sie bei der Vermittlung in Ihre neue Anstellung, durch den gesamten Bewerbungsprozess und gern darüber hinaus. Wir sind natürlich kein Personaldienstleister mit nur einem Standort: Ebenso sind wir als Personalvermittlung in Stuttgart, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Bonn und in vielen weiteren deutschen Niederlassungen tätig. Bewerber beraten wir persönlich, individuell und kostenfrei.