Der Philosoph Theodor W. Adorno, die Ex-Bundestrainerin Steffi Jones und Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing – so unterschiedliche diese Persönlichkeiten auch sind: Alle drei starteten in Frankfurt am Main richtig mit ihrer Karriere durch. Arbeiten in Frankfurt – das bedeutet beste Bedingungen und erstklassige Chancen – nicht nur für Bänker.

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Mehr als nur Banken: Branchen und Arbeitgeber in Frankfurt

Die berühmte Frankfurter Skyline mit Commerzbank Tower, den Zwillingstürmen der Deutschen Bank, dem EZB-Gebäude und dem Maintower der hessischen Landesbank zeigt es ganz deutlich: Frankfurt gehört zu den wichtigsten Finanzzentren der Welt. Dementsprechend stark ist die Bankbranche in der Metropole am Main vertreten. Finanz-Profis haben also gute Chancen, hier besonders umworben zu werden. Doch der Frankfurter Arbeitsmarkt bietet auch in anderen Bereichen gute Karrierechancen. 

Die Nähe zu einem der größten Flughäfen Europas zieht viele Unternehmen aus dem Logistik- und Transportwesen an. Daneben sind auch die Pharma- und Chemieindustrie sowie IT und Telekommunikation und die Dienstleistungsbranche stark vertreten. Zu den Top-Arbeitgebern in Frankfurt am Main zählen neben der Deutschen Bank und dem Flughafen (Fraport) Lufthansa, Deutsche Bahn, Deutsche Telekom, Allianz, Siemens und Sanofi. 

Pascal Köth arbeitet in Frankfurt als Associate Director für Robert Half. Im Interview erklärt er, warum die unter dem Spitznamen „Mainhatten“ bekannte Stadt für Fachkräfte so attraktiv ist.  

Arbeitsmarkt in Frankfurt: Welche Chancen bietet Mainhattan für Fachkräfte?

Pascal: „Wer Arbeit in Frankfurt sucht, hat beste Chancen, denn der Arbeitsmarkt in Frankfurt boomt. Immer mehr Beschäftigte zieht es nach Frankfurt. Besonders begehrt bei Frankfurter Unternehmen sind neben Finanzprofis wie zum Beispiel Buchhalter und Controller auch IT-Fachkräfte."

Im Oktober vermeldete die Agentur für Arbeit einen neuen Beschäftigungsrekord. In den letzten fünf Jahren hat die Zahl der versicherungspflichtigen Beschäftigten um 10 % zugenommen. Und dieser Trend wird sich fortsetzen, prognostizieren Experten. „Wir haben seit Jahren den niedrigsten Arbeitslosenbestand und die Beschäftigung nimmt ständig zu“, erklärte Karl-Heinz Huth, Leiter der Arbeitsagentur Frankfurt, in einer Presseinformation.

Dabei ist nicht nur die Anzahl der Jobs in Frankfurt beeindruckend, sondern auch die Qualität der Arbeitsplätze. Mehr als ein Viertel der Berufstätigen hier haben einen akademischen Abschluss, rund 45 % eine Berufsausbildung abgeschlossen. 37 % der in Frankfurt Beschäftigten sind Spezialisten oder Experten in ihrem Bereich. 

Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt liegt ihr Anteil nur bei 26 %. Gerade Fachkräfte haben also gute Karten, wenn Sie in Frankfurt nach Arbeit suchen. 

Karriere in Frankfurt: Welche Eigenschaften brauche ich?

Pascal: „Frankfurt ist eine Stadt der Gegensätze: Geschäftige Anzugträger, die nur unter der Dusche von ihren Smartphones zu trennen zu sein scheinen, und urige hessische Originale beim gemütlichen „Stöffche“ (Apfelwein). 

Wer zum Arbeiten nach Frankfurt ziehen will, muss Fachkompetenz mitbringen und auch ein gewisses Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Dazu gehört auch die Offenheit gegenüber anderen Kulturen: Viele Unternehmen in Frankfurt sind international aufgestellt und beschäftigen Fachkräfte aus aller Welt.“ 

Skyline und historisches Fachwerk – das alles gehört zu Frankfurt, wie auch das ehemals berüchtigte Bahnhofsviertel, das sich immer mehr zum Szeneviertel wandelt. Frankfurt ist multikulti wie kaum eine andere deutsche Stadt. Etwa 180 Nationen leben in der Stadt, fast ein Drittel der Frankfurter hat keinen deutschen Pass.

Wohnen und arbeiten in Frankfurt: Wie lebt es sich zwischen Skyline und uriger Tradition?

Pascal: „Tagsüber macht Frankfurt seinem Ruf als quirlige Finanzmetropole alle Ehre. Mit über 360.000 Pendlern, die täglich zum Arbeiten nach Frankfurt fahren, wird die Stadt kurzzeitig zur Millionenmetropole. Nach Geschäftsschluss zeigt sich die Stadt mit ihren knapp 750.000 Einwohnern von einer sehr viel gemütlicheren, urigen Seite.

Der reizvolle, stellenweise fast dörfliche Charakter der Stadt macht sie zwar auf der einen Seite zu einem charmanten Ort zum Leben.“ 

Die Überschaubarkeit der Stadt mit nur knapp 250 Quadratkilometern Fläche birgt aber gleichzeitig ein Problem: Wohnraum ist knapp und dementsprechend teuer. Daher auch der hohe Anteil an Pendlern, die im Umland wohnen und zum Arbeiten nach Frankfurt fahren. Frankfurt ist nach München die Stadt mit den zweithöchsten Durchschnittsmieten in Deutschland.

Gehalt in Frankfurt: Wie viel kann ich in Mainhattan verdienen?

Pascal: „Das Gehalt für Fachkräfte, speziell im IT-, Finanz- und kaufmännischen Bereich in Frankfurt fällt überdurchschnittlich hoch aus: Es liegt satte 12 % über dem Bundesdurchschnitt wie die Gehaltsübersicht von Robert Half zeigt. Damit steht Frankfurt an der Spitze der in Deutschland gezahlten Gehälter – noch vor München. Zum Vergleich: Im nicht einmal 100 Kilometer entfernten Mannheim liegt das Gehaltsniveau bei 96 % des Bundesdurchschnitts.“

Was macht das Arbeiten in Frankfurt so besonders?

Pascal: „Frankfurt ist eine Stadt der Gegensätze. Und genau diese Vielfalt macht das Leben und Arbeiten in Frankfurt so besonders.“ 

Auf der einen Seiten das auf Hochglanz polierte Bankenviertel, auf der anderen der Frankfurter Flughafen, der Arbeit für über 81.000 Menschen bietet. Dazwischen ein attraktiver Branchenmix, der vor allem Fachkräften aus den Bereichen Finance und Rechnungswesen sowie IT-Experten gute Job-Chancen bietet.

Frankfurt hat nicht nur einen der wichtigsten Flughäfen Europas auf der Habenseite, sondern auch einen sehr gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr. Dazu zählt ein engmaschiges U-Bahn-, Tram- und Busnetz, das die einzelnen Stadtteile miteinander verbindet und dafür sorgt, dass die Frankfurter schnell in der Innenstadt sind. Umliegende Städte wie Wiesbaden, Mainz und Darmstadt sind bequem per S-Bahn zu erreichen.

Besonders ist auch die Internationalität der Stadt. Nicht nur die namhaften Arbeitgeber locken Menschen aus aller Welt in die Mainmetropole. Frankfurt ist eine der ältesten Messestädte der Welt und beherbergt international bedeutende Veranstaltungen wie die Buchmesse, die IAA und die Ambiente.

Arbeit ist nicht alles: Was hat Frankfurt sonst noch zu bieten?

Pascal: „Zugeben: Natur ist nicht das Erste, was einem beim Stichwort Frankfurt in den Sinn kommt. Dabei gibt es hier neben zahlreichen Grünflächen und Parks auch den größten Stadtwald Deutschlands. Die Stadt ist von einem 8.000 Hektar großen Grüngürtel umschlossen – das entspricht einem Drittel des Frankfurter Stadtgebiets. Wer Lust auf noch mehr Natur hat, ist schnell im Taunus, im Odenwald oder im Spessart. 

Frankfurt hat eine bewegte, lange Geschichte, die sich auch in der Architektur widerspiegelt. Im Schatten der Wolkenkratzer finden sich der Kaiserdom und die Paulskirche – bekannt als Wiege der deutschen Demokratie. Mittelpunkt der Stadt ist bereits seit über 1.000 Jahren der Römerberg.

Und Kultur hat in der Geburtsstadt Goethes natürlich einen besonderen Stellenwert. Die Frankfurter Oper ist eines der bedeutendsten Musiktheater Europas und nur eine der vielen Bühnen, die die Stadt zu bieten hat. Direkt am Mainufer liegt das sogenannte Museumsufer, wo in 15 Museen der Wissensdurst gestillt werden kann.

Pascal: Für Shopping-Queens und -Kings ist Frankfurt ein Paradies: Die Stadt hat mit der Zeil eine der größten deutschen Einkaufsstraßen zu bieten. Individueller beziehungsweise exklusiver geht es beispielsweise auf der Goethe- oder der Bergerstraße zu. Kulinarisch hat Frankfurt deutlich mehr in petto als Eppelwoi und Grüne Soße. Die traditionellen Apfelweinwirtschaften gehören zwar fest zum Stadtbild, doch die Restaurants der Stadt sind mindestens so international wie ihre Bewohner. Wer hart arbeitet, darf bekanntermaßen auch ausgelassen feiern. Die Frankfurter Clubszene gilt aus gutem Grund als legendär. Alt-Sachsenhausen ist als Partymeile Frankfurts bekannt, das ehemals berüchtigte Bahnhofsviertel hat sich inzwischen zum Szeneviertel gewandelt mit hippen Bars und Restaurants.“ 

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